Fiel die junge Frau einem Verbrechen zum Opfer – inmitten einer wildromantischen Schwarzwaldlandschaft? Oder stürzte sie beim Wandern in dem steilen Gelände ab – und ihre Leiche wurde nicht gefunden? Antworten auf diese Fragen soll die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ bringen.
Am kommenden Mittwoch, 29. Juni, befasst sich die populäre ZDF-Serie ab 20.15 Uhr mit dem mysteriösen Verschwinden einer 26-jährigen Wanderin aus Nordrhein-Westfalen. Neue Zeugenhinweise sollen den Ermittlern weiterhelfen.
Supermarkt-Kamera zeichnete kurz vor dem Verschwinden letzte Bilder auf
Die junge Scarlett S. war im Spätsommer 2020 auf dem Schluchtensteig-Wanderweg unterwegs. Sie wollte am 10. September zur letzten Etappe von Todtmoos nach Wehr aufbrechen.
Eine Supermarkt-Kamera hat noch Bilder von ihr mit rotem Rucksack und Wanderkleidung aufgezeichnet, als sie sich vermutlich mit Proviant eindeckte – kurz danach verlor sich ihre Spur.
Ein Suchhund hat mal auf einem Parkplatz zwischendurch angeschlagen.Mathias Albicker, Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg
Bergwacht, Polizei und Feuerwehr suchten intensiv nach der Vermissten – mit Hundestaffeln, Hubschrauber und Drohnen. Ermittler befragten zahlreiche Zeugen. Ergebnis: nahezu null.
„Ein Suchhund hat mal auf einem Parkplatz zwischendurch angeschlagen“, sagt Mathias Albicker, Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg. Aber auch dieser vage Hinweis führte zu keinen weiteren Erkenntnissen, zu keiner Leiche, keinem Mörder.
Die junge Frau reiste und zeltete alleine
Die dunkelblonde und schlanke junge Frau aus Bad Lippspringe war nach Erkenntnissen der Ermittler ohne Begleitung unterwegs und wollte auch alleine zelten. „Sie war öfter alleine unterwegs, in der ganzen Welt“, sagt der Polizeisprecher.
Von privaten Problemen sei nichts bekannt. Die unverheiratete Frau habe ihren Angehörigen von der Tour regelmäßig Nachrichten geschickt.
Im sehr steilen Gelände kann ein falscher Schritt den Absturz bedeuten
Auf dem „teils alpin steilen“ Gelände sei es allerdings nicht ausgeschlossen, dass man bei einem falschen Schritt abstürzt, räumt der Polizeisprecher ein: „Auch die Bergwacht konnte nicht jeden Winkel durchkämmen.“
An manchen Stellen könnten sich auch die Spezialisten nur unter Gefährdung des eigenen Lebens abseilen. Sicher ist: Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Frau ihren Zielort Wehr jemals erreicht hat.