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Ausbruch in einem Paderborner Legehennenbetrieb

Vogelgrippe per Tiertransporter nach Baden-Württemberg übertragen

Nachdem die Vogelgrippe in einem Paderborner Betrieb ausgebrochen ist, hat sich die Krankheit im Südwesten ausgebreitet. Die Infektion der Tiere war zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Hühner auf dem Hof eines Legebetriebs in Espelkamp (Archivfoto vom 11.5.2003). Bundesverbraucherministerin Künast ist wegen der näher rückenden Vogelgrippe in großer Sorge und will den Schutz so weit wie möglich verstärken. Man nehme das Schlimmste an, obwohl man noch gar nicht den Beweis habe, dass der für den Menschen gefährliche Virus im Ural angekommen sei, sagte sie am Donnerstag (18.08.2005) im ZDF. Man schließe keine einzige Maßnahme aus. In Bonn beraten seit Donnerstagmorgen Tier- und Gesundheitsexperten unter Leitung von Künast über das weitere Vorgehen. Foto: Oliver Krato dpa/lnw +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Vogelgrippe hat sich neben Baden-Württemberg auch in Thüringen und Bayern ausgebreitet. Foto: A3551 Oliver Krato

Die Vogelgrippe hat sich nach Informationen des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums über einen Betrieb aus der Nähe von Paderborn nach Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern ausgebreitet. Das teilte das Ministerium am Montag bei einer Online-Pressekonferenz mit.

Nach dem Ausbruch in einem Legehennenbetrieb am 20. März bei Paderborn wurden infizierte Tiere per Lastwagen in andere Bundesländer gebracht und dort vermarktet. Ihre Infektion war damals noch nicht bekannt. Ein Abteilungsleiter aus dem Umweltministerium, Michael Hülsenbusch, sprach von einem aus der Corona-Pandemie bekannten Superspreader-Ereignis. „Hier über Handelswege, die aber nicht verboten sind“, sagte Hülsenbusch.

In 50 von 152 Betrieben gab es Ausbrüche.
Michael Hülsenbusch, Abteilungsleiter Umweltministerium

Die Handelswege für die lebenden Tiere seien nachverfolgt worden. „In 50 von 152 Betrieben gab es Ausbrüche. Es liegt aber noch kein abschließendes Ergebnis vor“, so der Abteilungsleiter. Zusammen mit dem Bund müsse jetzt geprüft werden, ob in Zukunft bei einem Ausbruch der Vogelgrippe mit Hilfe einer Tierseuchen-Eilverordnung die Handelstätigkeit untersagt werden könne.

Wildvögel übertragen die Krankheit

Häufig wird die für Geflügel hochansteckende Krankheit durch Wildvögel übertragen. In Nordrhein-Westfalen gilt deshalb in den Regierungsbezirken Detmold, Arnsberg und Münster eine sogenannte Aufstallungspflicht. So sollen Kontakte zwischen Tieren etwa an Wasserstellen verhindert werden.

Die auch Vogelgrippe genannte Geflügelpest ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Bei Hühnern und Puten werden nach Angaben des Ministeriums die höchsten Erkrankungs- und Sterberaten beobachtet - teilweise bis zu 100 Prozent. Die Geflügelpest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wird daher staatlich bekämpft.

NRW tötet tausende kranke Tiere

In Nordrhein-Westfalen mussten bislang 200 000 Tiere nach einem Nachweis der Geflügelpest mit dem Virus H5N8 in acht Beständen getötet werden. Sorgen um die Belieferung mit Eiern über Ostern müssten die Verbraucher nicht haben, sagte die zuständige Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Dazu sei die Zahl der betroffenen vier Betriebe mit Legehennen zu klein. Allein in NRW gibt es nach ihren Angaben 38 Betriebe mit 7 Millionen Legehennen. „Wir müssen uns keine Sorgen ums Osterei machen, aber um die Betriebe und Tiere“, sagte Heinen-Esser.

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