Die Nosferatu-Spinne fühlt sich vor allem im Südwesten wohl. Das legen aktuelle Zahlen des Naturschutzbundes (Nabu) nahe. Dieser hatte mit dem Beobachtungsportal „naturgucker“ Menschen dazu aufgerufen, diese Spinnen-Art bei einer Sichtung zu melden. Ergebnis: Von deutschlandweit etwa 16.000 Meldungen stammen fast 10.000 aus Baden-Württemberg.
Besonders viele Nosferatu-Meldungen kommen laut Nabu dabei aus den Regionen Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg sowie dem Großraum Stuttgart. „Der zur Familie der Kräuseljagdspinnen gehörende Achtbeiner ist demnach so gut wie flächendeckend in Baden-Württemberg vertreten“, teilt der Nabu mit. Einzelne Lücken gebe es in Ostwürttemberg, Heilbronn-Franken, dem Schwarzwald, Donau-Iller sowie Bodensee-Oberschwaben.
Dass die Nosferatu-Spinne vor allem häufig in Baden-Württemberg gefunden wird, führen die Experten vor allem auf einen Grund zurück. Man habe sie in Deutschland erstmals 2005 in Freiburg gefunden. „Seitdem hat sie sich, wahrscheinlich mit Hilfe des Güter- und Warenverkehrs, vor allem entlang von Rhein und Neckar ausgebreitet.“
Nosferatu-Spinne: „Folgen eines Bisses ähnliche wie bei Wespenstich“
Bis zum Sommer waren für die Nosferatu-Spinne nur 500 Meldungen registriert worden, nach dem Meldeaufruf sind es nun 16.000. Die Spinne kommt fast ausschließlich in und an Gebäuden vor, erklärt der Nabu. Mit einer Körperlänge von ein bis zwei und einer Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern zähle sie zu den größten gebäudebewohnenden Spinnenarten. „Sie kann spürbar zubeißen, tut das aber nur sehr selten bei direkter Bedrohung“, heißt es. „Die Folgen eines Bisses für den Menschen sind in der Regel, wenn keine Allergie vorliegt, ähnlich wie bei einem Bienen- oder Wespenstich.“
Man könne sie wie jede andere Spinne auch einfach nach draußen setzen, erklärt Robert Pfeifle vom Nabu Baden-Württemberg: „Ein ausreichend großes Gefäß über sie stülpen, einen dünnen Karton zwischen Untergrund und Glas schieben und die Spinne sicher nach draußen befördern.“
Dass die Anzahl der Meldungen derart gestiegenen sind, liegt aber auch an der öffentlichen Wahrnehmung. Biologe Hubert Höfer vom Naturkundemuseum Karlsruhe hatte daher bereits betont: „Es ist schwer, den Aufmerksamkeitseffekt von der tatsächlichen Häufigkeit des Auftretens zu trennen.“