Ermittler gingen in mehreren Bundesländern gegen Administatoren des Messenger-Dienstes „Telegram“ vor. Der Vorwurf: unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln, gefälschte Dokumenten und gestohlene Daten. Bei einer Aktion in sechs Bundesländern seien insgesamt neun Chatgruppen übernommen und sichergestellt worden, so das Bundeskriminalamt und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Freitag.
Gegen insgesamt 28 Beschuldigte werde nun ermittelt und gegen sie seien am Donnerstag Durchsuchungsbeschlüsse in 30 Objekten vollstreckt worden.
Laut der Mitteilung konnten mehr als vier Kilogramm Betäubungsmittel, acht Waffen, 8.000 Euro in bar sowie Datenträger und Smartphones sichergestellt werden. 13 Männern zwischen 18 bis 54 Jahren wird unter anderem unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln in teils nicht geringer Menge vorgeworfen.
Ein 25-Jähriger aus dem Landkreis Offenbach in Hessen wurde den Angaben zufolge verhaftet, ein 19-Jähriger aus demselben Landkreis soll noch an diesem Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden.
In Chatgruppen beginnen illegale Geschäfte
Der Messenger-Dienst „Telegram“ wird beim Handel mit illegalen Waren und Dienstleitungen als Alternative zu Handelsplattformen im Darknet verwendet. In teilweise öffentlich zugänglichen Kanälen und Chatgruppen erfolge die Anbahnung der illegalen Geschäfte, so die Behörde. Die Abwicklung folgt oft in separaten Chats zwischen einzelnen Nutzern.
Beteiligt waren den Angaben zufolge die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, die Staatsanwaltschaften in Bremen, Chemnitz, Essen, Hagen, Konstanz und Mannheim. Auch in Österreich soll es zu Durchsuchungen durch die Staatsanwaltschaft Feldkirch mit der Polizei Vorarlberg gekommen sein.