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Kooperation mit Universitäten

Hamburger Studie zu Vorurteilen und Rassismus bei Polizisten

Bundesinnenminister Horst Seehofer spricht sich weiterhin gegen eine Rassismus-Studie aus, die nur die Polizei in den Blick nimmt. Bei einer Hamburger Studie sollen nun mindestens 3000 Beamte im operativen Dienst sowie Führungspersonal befragt werden.

Die Studie der Hamburger Polizei-Akademie soll soll im Oktober starten.
Die Studie der Hamburger Polizei-Akademie soll soll im Oktober starten. Foto: Georg Wendt/dpa/Archiv

Die Hamburger Polizei-Akademie will in einer Studie Vorurteile und Radikalisierungsmechanismen bei Polizisten untersuchen.

„Wir wollen ermitteln, welche Risikofaktoren bei der Hamburger Polizei die Entstehung von Vorurteilen und radikalen Einstellungen begünstigen“, sagte Akademie-Leiter Thomas Model dem „Hamburger Abendblatt“. So könne möglicherweise tägliche Routine mit immer gleicher Klientel, gleichen Brennpunkten und gleichen Problemlagen die Entstehung von Vorurteilen und rassistischem Denken begünstigen. „Genau das wollen wir ja erforschen und damit die Probleme unserer Polizisten besser verstehen.“

Die Studie, bei der mindestens 3000 Beamte im operativen Dienst sowie Führungspersonal befragt werden sollen, solle helfen, zu erkennen, wie so eine Dynamik entstehen kann. Vor dem Hintergrund rechtsextremer und rassistischer Vorfälle bei der Polizei wie zuletzt in Essen könne nicht von Einzelfällen gesprochen werden. Von einem strukturellen Problem wollte Model aber auch nicht sprechen, „sondern eher von einem Problem, richtig mit diesem Thema umzugehen“.

Die Befragungen zur Studie, bei der die Akademie der Polizei mit Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Hamburg, Niedersachsen

und Nordrhein-Westfalen kooperiere, soll im Oktober beginnen. „Die Teilnahme an der Studie, die auf mehrere Jahre angelegt ist, ist natürlich freiwillig und anonym“, sagte Model. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich gegen eine Rassismus-Studie ausgesprochen, die nur die Polizei in den Blick nimmt.

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