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Unwetter in Süddeutschland

Hilfskräfte in Bayern wegen Hochwassers im Dauereinsatz

Die massiven Regenfälle hören nicht auf: Am Samstagabend treffen schwere Unwetter Teile Bayerns. Im Berchtesgadener Land gibt es zwei Tote. Auch der österreichische Ort Hallein erlebt schlimme Stunden.

Rekord-Pegelstände an der Ache: 3,75 Meter wurden dort am Samstagabend gemessen.
Rekord-Pegelstände an der Ache: 3,75 Meter wurden dort am Samstagabend gemessen. Foto: Kilian Pfeiffer/dpa

Zwei Tote, vom Einsturz bedrohte Häuser, Evakuierungen: Am Sonntagmorgen hat sich das ganze Ausmaß des Hochwassers im Landkreis Berchtesgadener Land in Oberbayern gezeigt.

890 Hilfskräfte waren in den besonders betroffenen Orten im Einsatz. Der örtliche Einsatzleiter Anton Brandner sprach von dramatischen Szenen: „Fahrzeuge auf den Straßen wurden zum Spielball der Wassermassen.“

Sintflutartige Regenfälle hatten am Samstagabend den Fluss Ache über die Ufer treten und Hänge abrutschen lassen. Der Landkreis rief den Katastrophenfall aus. Zwei Menschen starben. Ein Opfer sei an einer natürlichen Ursache verstorben, sagte Landrat Bernhard Kern (CSU). Aber auch das könne mit dem Unwetter zusammenhängen.

Für die nächsten Tage ist Regen angesagt

Betroffen waren vor allem die Orte Berchtesgaden, Bischofswiesen, Schönau am Königssee, Marktschellenberg und Ramsau im äußersten Südosten Bayerns. Feuerwehr und andere Hilfskräften mussten zu bis zu 500 Einsätzen ausrücken - auch um Menschenleben zu retten.

Häuser mussten geräumt werden, weil sie vom Einsturz bedroht waren. 130 Menschen wurden in Sicherheit gebracht, darunter 80 aus einer Siedlung in Schönau am Königssee, sagte Kern. Auch der Bahnverkehr zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden ist eingestellt, Straßen sind zum Teil gesperrt.

Die Lage bleibt angespannt, denn die nächste Regenfront ist bereits angekündigt.

Sorge in Passau

Sorgen bereitet daneben die Situation in Passau. Hier stiegen die Wasserstände der Flüsse zuletzt stündlich an. Die Polizei schleppte vorsorglich Autos an Parkplätzen an der Donau ab. Anwohner hätten trotz Hochwasserwarnungen versäumt, ihre Fahrzeuge umzuparken, sagte eine Polizeisprecherin. „Wenn wir sie nicht abschleppten, dann schwimmen die Dinger bis Österreich.“

Der Pegel der Donau war nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes im Laufe des Samstags um fast zwei Meter auf 7,80 Meter gestiegen. Der Wasserstand der Inn stieg in den vergangenen zwölf Stunden von 3,30 auf 5,40 Meter. 

Hallein in Österreich unter Wasser

Sintflutartige Regenfälle haben in der Nacht zum Sonntag auch weitere Teile Österreichs erfasst. Sowohl in Salzburg als auch in Tirol und der Bundeshauptstadt Wien waren die Feuerwehren im Dauereinsatz, wie die Agentur APA meldete. Brennpunkt der Hochwasserlage war Hallein nahe Salzburg: Hier entwickelte sich ein Bach zu einem reißenden Strom - Teile der Altstadt wurden komplett überflutet.

Hier blieb die Lage auch am Sonntagmorgen angespannt. Die Behörden seien dabei, tiefer gelegene Teile der Stadt gegen eine neuerliche Überflutung zu sichern, sagte ein Sprecher. Mehrere Dutzend Bewohner einer Siedlung in einem Stadtteil mussten vorsorglich ihre Wohnungen räumen.

Zugleich seien Aufräumarbeiten in der Altstadt im Gange. „Wir gehen von einem Millionenschaden aus“, so der Stadtsprecher. Einige Gebäude sowie Teile der Infrastruktur seien schwer beschädigt. Zum Glück werde nach bisherigen Erkenntnissen niemand vermisst oder sei verletzt worden.

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