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Schleswig-Holstein

Leiche in zerstörtem Haus gefunden - Verdacht auf Totschlag

Tagelang wird eine Frau vermisst. Sie wird unter den Trümmern eines bei einer Explosion zerstörten Reihenendhauses vermutet. Nun wird dort eine Leiche gefunden. Ein Verdacht richtet sich gegen den Lebensgefährten der Frau.

Ein nach einer Explosion zerstörtes Reihenendhaus in Schlewsig-Holstein. In dem Haus hat die Polizei eine Leiche gefunden.
Ein nach einer Explosion zerstörtes Reihenendhaus in Schlewsig-Holstein. In dem Haus hat die Polizei eine Leiche gefunden. Foto: Gregor Fischer/dpa

Am Vormittag schlägt ein Spürhund an: Im Obergeschoss des am Montagvormittag bei einer Explosion zerstörten Reihenendhauses in Nortorf in Schleswig-Holstein ist eine Leiche gefunden worden.

Die Leiche müsse zwar noch identifiziert werden, man gehe aber davon aus, dass es sich um die vermisste 54-Jährige handelt, sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Donnerstag. Zuvor hatten Medien berichtet.

Mit dem Fund der Leiche und Hinweisen auf eine Brandstiftung erhärtet sich der Verdacht einer Straftat. Gegen den 56 Jahre alten Lebensgefährten der Frau wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Totschlags, des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und schwerer Brandstiftung eingeleitet, wie der Oberstaatsanwalt weiter sagte. Im Laufe des Donnerstags sollte Haftbefehl beantragt werden, über den voraussichtlich erst am Freitag entschieden werden sollte.

Am Montagmorgen gegen 6.30 Uhr erschütterte eine Explosion das Haus. Feuerwehren aus Nortorf und den umliegenden Gemeinden konnten den Brand löschen. Doch das Haus wurde völlig zerstört. Zunächst galt nur der 56-Jährige als vermisst. Er wurde allerdings im Laufe des Montags wenige Kilometer vom Haus entfernt halb bewusstlos in seinem Wagen gefunden. Später am Tag wurde bekannt, dass auch die Lebensgefährtin des Mannes in dem Reihenendhaus gemeldet war.

Die Einsatzkräfte begannen noch am Montag mit der Suche nach der Frau, doch da das Gebäude durch die Explosion und das anschließende Feuer einsturzgefährdet war, kamen sie nur langsam voran. Zunächst konnte das Gebäude nur mit Hilfe der Feuerwehr und einem Leiterwagen untersucht werden. Seit Dienstagnachmittag wurde versucht, das Gebäude von oben an abzutragen, um die unteren Schichten freizulegen.

Mit einem Bagger oder ähnlich schwerem Gerät in die Brandruine vorzurücken, kam für die Ermittler nicht in Frage. Stattdessen wurden die Trümmer- und Schuttteile vorsichtig Stück für Stück abgetragen. Das behutsame Vorgehen sei wichtig, hatte Bimler bereits am Mittwoch gesagt. Denn für die weiteren Ermittlungen sei beispielsweise die Auffindeposition einer Leiche von Bedeutung. Auch mögliche Spuren einer Brandstiftung sollten nicht zerstört werden.

Als das Haus soweit abgestützt war, dass auch das erste Stockwerk der Brandruine betreten werden konnte, suchten drei Hundeführer mit zwei Leichenspürhunden und einem Brandmittelspürhund am Donnerstag nach weiteren Spuren. Mit Erfolg: Im ehemaligen Schlafzimmer fand zunächst der Brandmittelspürhund ein Stück der Bettdecke, an der Spuren von Benzin anhafteten. Die Leichenspürhunde nahmen dann in unmittelbarer Nähe Spuren auf und zeigten dieses durch Kratzen an. An dieser Stelle, unterhalb vom Bauschutt, fanden die Ermittler dann die Leiche.

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