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Klimakrise

Letzte Generation: Proteste stoppen, wenn Regierung einlenkt

Blockierte Straßen und Flughäfen, dazu Proteste in Museen, Stadien, oder an Erdölpipelines: Die Letzte Generation macht sich medienwirksam bemerkbar. Unter welchen Bedingungen würden sie aufhören?

Aktivisten der Umweltgruppe „Letzte Generation“ haben sich auf dem Hamburger Gorch-Fock-Wall und wollen damit auf Klimakrise aufmerksam machen.
Aktivisten der Umweltgruppe „Letzte Generation“ haben sich auf dem Hamburger Gorch-Fock-Wall und wollen damit auf Klimakrise aufmerksam machen. Foto: Bodo Marks/Bodo Marks/dpa

Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation bietet weiterhin einen Stopp ihrer Proteste im ganzen Land an, wenn die Bundesregierung auf ihre Forderungen eingeht.

„Die Bedingungen hierzu haben wir klar kommuniziert: Die Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets, ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen sowie die Einberufung eines Gesellschaftsrats zu der Frage, wie wir bis 2030 Nullemissionen erreichen“, sagte ihr Sprecher Jakob Beyer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wir haben von Anfang an klare Forderungen gestellt, die einfach umzusetzen sind, sozial gerecht und günstig.“

Nach seinen Worten haben sich inzwischen 1000 bis 1500 Menschen dem „friedlichen zivilen Widerstand“ der Gruppe angeschlossen.

Hintergrund ist der diese Woche zugesagte Stopp der Klebeproteste in Hannover. Dort hatte Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) den Aktivisten nach einem Treffen versichert, deren Forderung nach einem Gesellschaftsrat mit einem Brief an die demokratischen Bundestagsfraktionen zu unterstützen. Ein solcher Rat aus zufällig ausgelosten Menschen soll nach den Vorstellungen der Klimaschützer Maßnahmen erarbeiten, wie Deutschland bis 2030 kein klimaschädliches CO2 mehr ausstößt.

„Führen unseren Protest glaubwürdig und verlässlich“

Beyer erklärte, dies wäre auch auf Bundesebene möglich, doch sei darauf nicht eingegangen worden. „Und wir wurden darin bestärkt, dass die Bundesregierung es entweder nicht kann oder nicht will, angemessen auf die Krise zu reagieren und unsere Lebensgrundlagen zu schützen.“ Er fügte an: „Wir agieren unter der Bedingung, dass wir glaubwürdig und verlässlich unseren Protest führen. Das beinhaltet auch, dass wir unseren Protest beenden, wenn auf unsere Forderungen eingegangen wird.“

Nach dem lokal vereinbarten Stopp der Proteste in Hannover laufen Gespräche über entsprechende Vereinbarungen auch in anderen Städten. Details könne man dazu aber zurzeit nicht mitteilen, sagte Beyer.

Die Ende 2021 gegründete Gruppe hatte am 24. Januar 2022 erstmals in Berlin Autobahnzufahrten blockiert. Danach folgten mit Unterbrechungen fast täglich derartige Blockaden sowie Proteste in Museen, Stadien, an Erdölpipelines oder Flughäfen. Der Name erklärt sich laut Homepage wie folgt: „Wir sind die Letzte Generation, die den Kollaps unserer Gesellschaft noch aufhalten kann.“

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