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Bundespolizei

Razzien gegen Schleuserkriminalität in drei Bundesländern

Immer wieder werden vietnamesische Frauen illegal nach Deutschland gebracht und dort an Scheinväter für ihre Kinder vermittelt. Die Polizei hat nun Dutzende Objekte vor allem in Berlin durchsucht.

Fahrzeuge der Bundespolizei vor einem Wohnhaus in Berlin. Die Durchsuchung steht im Zusammenhang mit dem Verdacht auf Schleuserkriminalität.
Fahrzeuge der Bundespolizei vor einem Wohnhaus in Berlin. Die Durchsuchung steht im Zusammenhang mit dem Verdacht auf Schleuserkriminalität. Foto: Annette Riedl/dpa

Mit Durchsuchungen von 41 Objekten in drei Bundesländern ist die Polizei am Mittwoch dem Verdacht auf Scheinvaterschaften und Schleuserkriminalität nachgegangen.

Schwerpunkt der Razzien war mit 38 Objekten Berlin, wie ein Polizeisprecher am Morgen sagte. Jeweils eine Durchsuchung gab es zudem in den brandenburgischen Städten Potsdam und Spremberg sowie in Sondershausen in Thüringen. Zuvor hatte der RBB berichtet.

„Es geht um den Verdacht des gewerbsmäßigen Einschleusens über die Vermittlung von Scheinvaterschaften“, sagte der Polizeisprecher am Mittwoch. Demnach richteten sich die Durchsuchungen gegen 18 männliche Deutsche sowie 23 Frauen mit vietnamesischer Staatsbürgerschaft.

Um den Frauen über ihre Kinder eine legale Aufenthaltsmöglichkeit in Deutschland zu verschaffen, sollen sich die Männer mit deutscher Staatsangehörigkeit gegen Geld als leibliche Väter der Kinder ausgegeben haben.

Es wird auch gegen Notare ermittelt

Den Razzien vorausgegangen waren demnach Ermittlungen gegen eine Frau im November des vergangenen Jahres. Sie soll die Scheinvaterschaften vermittelt haben. Laut RBB wird auch gegen mehrere Notare aus dem Großraum Berlin ermittelt. Die Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte diese Information zunächst nicht. Was im Rahmen der Durchsuchungen gefunden wurde und ob es Festnahmen gab, wurde zunächst nicht bekannt.

„Es gibt wenig Perfideres als Menschenhandel, weil hier die Not und Hilflosigkeit von Menschen skrupellos ausgenutzt wird und man sich am Elend anderer bereichert“, teilte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) am Mittwoch mit.

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