Die Generalprobe ging gründlich schief. Die Bilder aus Hintertux, wo sich Mitte Oktober Menschenmassen dicht gedrängt langsam in die Seilbahn hoch ins Gletscherskigebiet wälzten, als gäbe es Corona gar nicht, gingen durch die sozialen Medien. Und jeder, der sie sah, war fassungslos: Das soll der Neustart in die Wintersportsaison sein? Gibt es keine Lehren aus dem Ischgl-Desaster im Frühjahr? Meinen die Verantwortlichen es wirklich ernst mit ihren Bekundungen, dass die Gesundheit der Gäste absolute Priorität habe? Und ist es eine gute Idee, im wahrscheinlich noch impfstofflosen Winter 2020/21 Skifahren zu gehen?
Aus Hintertux hieß es, Skiclubs und Rennteams, die sich allesamt zur Öffnung der Bahnen um 8.15 Uhr auf dem Vorplatz der Talstation versammelten, um nur ja keine Trainingsminute zu verlieren, hätten für jenen Andrang gesorgt. Mitarbeiter der Bergbahn hätten die Maskenpflicht kontrolliert. Schon kurze Zeit später sei der Spuk vorbei gewesen und die Freizeitskifahrer wären ohne Gedränge vom Parkplatz zum Einstieg durchmarschiert. Damit ist es seit dem 2. November vorbei. Zumindest in Österreich zwingt der Lockdown die Skigebiete, die momentan bereits geöffnet wären, zur Unterbrechung der Saison. Mindestens bis zum 7. Dezember stehen die Lifte nun erst Mal still.