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Klima und Verkehr

Studie: Mehrheit für Tempolimit von 130 Stundenkilometern

Das Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen ist nach Ansicht von Bundesumweltministerin Schulze nicht nur gut für die Verkehrssicherheit - sondern auch für das Klima.

An der Autobahn A24 in der Nähe von Suckow herrscht bereits 130.
An der Autobahn A24 in der Nähe von Suckow herrscht bereits 130. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Umwelt- und Klimafragen gehörten auch während der Corona-Pandemie für viele Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge zu den wichtigsten Themen.

65 Prozent der Befragten einer aktuellen Studie halten die Themen weiterhin für sehr wichtig, wie aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamts (Donnerstag) hervorgeht. Ihre Zahl ist 2020 demnach im Vergleich zu einer Zwischenerhebung von 2019 (68 Prozent) geringer, aber etwas höher als im Jahr 2018 (64 Prozent).

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sagte gemäß einer Mitteilung: „Besonders interessant wird die Studie da, wo es konkret wird, etwa beim Tempolimit.“ Hier habe es im Vergleich zur letzten Befragung einen spürbaren Zuwachs gegeben, hin zu einer breiten und klaren Mehrheit für ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen. Den Ergebnissen zufolge sind insgesamt 64 Prozent der Befragten „auf jeden Fall“ oder „eher“ der Ansicht, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung kommen sollte. „Eher nein“ und „auf keinen Fall“ antworteten demnach insgesamt 36 Prozent der Befragten.

Nach Einschätzung der Ministerin setzt dies Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) unter Zugzwang: Er müsse „jetzt auch stärker“ für das Tempolimit werben - insgesamt sollten das in der Bundesregierung „noch mehr Leute tun“. Von den weiteren vorgeschlagenen Maßnahmen im Bereich Mobilität und Verkehr erhielt nur die Einführung einer Pkw-Maut ähnlich viel Ablehnung wie das Tempolimit. Gegen mehr Radwege sprachen sich den Ergebnissen zufolge nur drei Prozent der Befragten aus. Dass der ÖPNV preiswerter wird, wünschen sich hingegen rund 90 Prozent der Befragten.

Den Zahlen nach ist der gesellschaftliche Stellenwert von Klima- und Umweltfragen damit im vergangenen Jahr auch höher als das Interesse an „Verlauf und Folgen der Corona-Pandemie“ mit 62 Prozent, wonach auch gefragt wurde.

„Den Menschen in Deutschland ist sehr bewusst, dass ambitionierter Umwelt- und Klimaschutz letztlich die eigenen Lebensgrundlagen erhält“, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner. Nachholbedarf sehen die Befragten laut den Ergebnissen vor allem bei der Vermeidung von Verpackungsmüll (64 Prozent).

Ein wegweisendes Urteil setzt unterdessen die Politik beim Thema Klimaschutz weiter unter Druck. Das Bundesverfassungsgericht entschied am Donnerstag, dass die Bundesregierung das Klimaschutzgesetz nachbessern muss, um die Freiheitsrechte jüngerer Generationen zu schützen. „Für den Klimaschutz ist das erstmal ein Ausrufezeichen“, sagte Schulze noch während der Pressekonferenz zur Veröffentlichung der 13. Umweltbewusstseinsstudie. Später kündigte die Ministerin per Twitter an, Eckpunkte für ein weiterentwickeltes Klimaschutzgesetz im Sommer vorzulegen.

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