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13 Pferde sterben bei Brand

Feuer zerstört Großteil eines Reiterhofs bei Lauterburg: Das sagt die Besitzerin

Ein Großbrand hat am Samstagvormittag in einem Reiterhof im elsässischen Neewiller bei Lauterbourg gewütet. Gegen 10 Uhr brach das Feuer auf der 120 Hektar umfassenden Anlage „Haras de la Née“ aus – lediglich das Restaurant, einige Pferdeboxen und Unterkünfte blieben von den Flammen verschont.

Fast nichts mehr übrig: Der Brand auf dem Pferdegestüt „Haras de la Nee“ am Samstag hatte schlimme Ausmaße. Den Stall inklusive Büro erwischte es komplett. Erst am Sonntag konnte der Brand gelöscht werden.
Fast nichts mehr übrig: Der Brand auf dem Pferdegestüt „Haras de la Nee“ am Samstag hatte schlimme Ausmaße. Den Stall inklusive Büro erwischte es komplett. Erst am Sonntag konnte der Brand gelöscht werden. Foto: Kern

Zahlreiche Rettungskräfte aus umliegenden Orten waren im Einsatz, mehrere Feuerwehren rückten mit fast 50 Fahrzeugen zu dem Reiterhof aus.

Feuer breitete sich schnell aus

Nach ersten Informationen sollen zunächst Heuballen in Brand geraten sein, die gegärt haben. Noch wenige Minuten zuvor sei die Gestütsbesitzerin Estelle Hoffarth daran vorbeigelaufen, und da sei alles in Ordnung gewesen. Das Heu habe sich recht schnell entzündet und brannte so lichterloh. Erst am Sonntagmorgen konnte das Feuer schließlich unter Kontrolle gebracht werden.

Das Feuer weitete sich anschließend auf die ganze Anlage aus. Da Explosionsgefahr bestand, wurde ein Sicherheitsbereich eingerichtet, berichtet die französischen Zeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“.

Es waren meine besten Schulpferde.
Estelle Hoffarth (46), Reitmeisterin und Gestütsbesitzerin

Sieben Personen wurden durch den Rauch verletzt, darunter drei Feuerwehrleute. 13 Pferde sind nach Auskunft der Besitzer gestorben, vier weitere erlitten schlimme Verbrennungen. Unter den verstorbenen Pferden waren zwei Privat- und elf Schulpferde.

„Es waren meine besten Schulpferde. Sie sind erst vergangene Woche noch im Parcours gelaufen“, erklärte Hoffarth (46), Reitmeisterin, die zusammen mit ihren Eltern das Gestüt führt.

Dieses Pony erlitt Verbrennungen.
Dieses Pony erlitt Verbrennungen. Foto: Kern

Wie geht es weiter? Etwa 50 Pferde stehen nun auf den Koppeln, weitere 50 Pferde in den Turnierboxen, die unversehrt geblieben sind. „Wir probieren alles, um den Stall wieder aufzubauen“, sagt Hoffarth. Das Schlimmste sei jedoch, dass Strom und Wasser fehlten. Werkzeuge und Wassereimer werden dringend benötigt, ebenso alles rund um Weidezäune. Viele Bauern, Freunde und Freiwillige hätten bereits seit Samstag ihre Hilfe angeboten. Auch aus Deutschland habe es Heu- und Futterspenden gegeben.

Für das kommende Wochenende sei auf dem Gestüt ein großes Reitturnier geplant gewesen. Da die Turnierplätze verschont geblieben sind, versucht die 46-Jährige, nun das Turnier dennoch stattfinden zu lassen. „Die Moral ist am Ende, doch wir packen das irgendwie“, sagt sie.

Von der Reithalle ist nicht mehr viel übrig.
Von der Reithalle ist nicht mehr viel übrig. Foto: Kern

Wegen der Corona-Krise habe der Stall erst von Mitte März bis Mitte Mai geschlossen gehabt. „Die Einnahmen der Reitstunden fehlen uns“, sagt Hoffarth.

Bei den Aufräumarbeiten beteiligen sich auch viele freiwillige Helfer. So wie Sabine Kern aus Jockgrim in der Pfalz, die ihr Pferd in den Ferien dort stehen hatte. Sie war am Sonntag auf dem Gestüt, um mit anzupacken. Im Gespräch mit den BNN bezeichnete sie sich noch immer fassungslos aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung vor Ort.

Der Stall war nicht nur bei ihr, sondern auch bei vielen deutschen Reitern beliebt, die regelmäßig dort Reitstunden nahmen oder Ausritte machten.

Völlig zerstört ist die Reithalle.
Völlig zerstört ist die Reithalle. Foto: Kern

Manuela Biehle, die ihre Stute jahrelang in dem Stall untergebracht hatte und deren Tochter dort reiten und voltigieren gelernt hatte, ist ebenfalls fassungslos. „Ich war am Samstag in Lauterbourg und habe von da aus die Rauchwolken gesehen“, sagt die Eggensteinerin. Als ich dann die Fotos sah und was von dem Stall übrig geblieben ist, musste ich mich sofort bei den anderen Pferdebesitzern melden.

Biehle schätzte an dem Stall vor allem die artgerechte Haltung und die Möglichkeit, dass die Pferde auf die Koppeln konnten. „Es war einfach eine tolle familiäre Atmosphäre auf dem Hof und in dem Restaurant – mit Antoinette Hoffarth als guter Seele“, sagt Biehle.

Die gesamte Familie Hoffarth und ihr Team hätten auf dem Hof Großes geleistet, auch um den Nachwuchs sportlich zu fördern, betont Biehle. Im Turniersport ist das Gestüt Haras de la Née als Gastgeber auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Auch via Paypal oder Leetchi kann gespendet werden.

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