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Farbenfrohe Motive

Pascal Hausser malt in Sessenheim Volkskunst wie aus dem Bilderbuch

Von der Milchkanne bis zum Kohleeimer: Pascal Hauses macht Volkskunst mit modernem Touch. „Sonst verlieren die Leute das Interesse“, sagt er.

Mit Freude bei der Arbeit: Volkskünstler Pascal Hausser in seinem Atelier im Nordelsass umgeben von Pinseln, Stiften und Farbdosen.
Mit Freude bei der Arbeit: Volkskünstler Pascal Hausser in seinem Atelier im Nordelsass umgeben von Pinseln, Stiften und Farbdosen. Er setzt auch auf moderne Motive, das sieht er nicht als Widerspruch zur Volkskunst. Foto: Volker Knopf

Gänzlich der elsässischen Volkskunst hat sich Pascal Hausser verschrieben. Der 62-Jährige aus Sessenheim erweckt alte Motive, die im Alltagsleben bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts weit verbreitet waren, zu neuem Leben. Ob Milchkannen, Kaffeekannen, Bettwärmer, Bratpfannen oder Kohleeimer, der Maler illustriert sie farbenfroh mit Motiven des einstigen Dorflebens.

Oft finden sich Tiermotive wie Störche, Gänse, Enten oder Hasen auf den verschiedenen Gebrauchsgegenständen. Natürlich auch typische elsässische Trachten oder Mädchen mit der Schlupf-Haube, die er mit feinem Pinselstrich auf Metall aufträgt. Beliebt sind auch seine Hochzeitskarten oder seine Hinterglasmalerei.

Elsässer hat sich Kunst selbst beigebracht

Beigebracht hat sich der Sessenheimer seine Kunst selbst. Er ist lupenreiner Autodidakt, allerdings mit einem kunsthistorischen Hintergrund. Die Eltern waren Antiquitätenhändler und schon als Bub zeichnete Pascal Hausser elsässische Blumenmotive von Wandschränken ab, die später restauriert wurden.

Es ist wichtig, die Objekte auch modern zu gestalten.
Pascal Hausser, Künstler

„Ich habe einfach Freude an dieser Volkskunst. Im Grunde sind ja alles Unikate. Hinzu kommt die Passion für meine Heimatregion“, erklärt er und fügt hinzu: „Ich sehe mich aber weniger als Künstler, sondern eher als Handwerker. Mir ist es wichtig Szenen von früher in die heutige Zeit zu transportieren.

Es ist wichtig, die Objekte auch modern zu gestalten. Sonst verlieren die Leute das Interesse und dann wäre die Volkskunst tot“, konstatiert der Mann aus der Nähe des bekannten Töpfer-Dorfes Soufflenheim.

Selbstredend sei das auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Nicht jeder könne etwas mit rustikaler Volkskunst und der Nostalgie, die damit verbunden sei, anfangen.

Aber so manche naive Hinterglas-Malerei mit einer dörflichen Szene kann zweifellos auch Farbtupfer oder historischer Akzent für so manches modern eingerichtete Heim sein. Es strömt die Behaglichkeit und Beschaulichkeit einer längst vergangenen Epoche aus gerade in Zeiten des digitalen Dauer-Stresses.

Oft ist Hausser auf Handwerker- oder Straßenfesten im Elsass unterwegs, um seine Objekte zu veräußern. Auch bei sich zu Hause in Sessenheim stehen Buden mit seinen reichlich verzierten Objekten im Hinterhof. Gerade in Corona-Zeiten, als so gut wie keine Märkte stattfanden, konnte er hier zumindest temporär Käufer zu sich nach Hause einladen.

Elsässer verziert zu Ostern Eier und im Advent Weihnachtskugeln

Zu Ostern waren seine verzierten Eier beliebt, in der Adventszeit bemalt er regelmäßig Weihnachtskugeln. Schon mehrfach berichtete das französische Regionalfernsehen über den Allround-Künstler, der von bekannten elsässischen Illustratoren wie Hansi beeinflusst wurde. „In diese alten Techniken und die polychrome Malerei kann ich mich ganz und gar vertiefen. Da bin ich ganz bei mir. Wenn jemand anderes an den Resultaten dann Freude findet, umso schöner“, meint der gut gelaunte Man, der im elsässischen Idiom spricht.

Das Atelier von Pascal Hausser befindet sich in der rue Bujaleuf 24 im nordelsässischen Sessenheim unweit der Rheinfähre Drusenheim. Jeden Samstag von 9 bis 18 Uhr ist seine Verkaufsbude im Hinterhof geöffnet.

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