Der Karlsruher Energiekonzern EnBW wird künftig von einem fünfköpfigen Vorstand geführt. Zum 1. Juni kommenden Jahres ziehen Dirk Güsewell (50) und Georg Stamatelopoulos (50) neu in die Chefetage ein. Das hat jetzt der Aufsichtsrat des Energie-Riesen beschlossen.
Urgestein Zimmer scheidet Ende Mai aus
Hintergrund ist, dass das EnBW-Urgestein Hans-Josef Zimmer zum 31. Mai in den Ruhestand tritt. Dessen Technikressorts wird um weitere Aufgaben ergänzt und in die zwei neuen Vorstandsressorts „Erzeugungs-Infrastruktur“ (Stamatelopoulos) und „Systemkritische Infrastruktur“ (Güsewell) aufgeteilt. „Die neue Ressortaufteilung sichert die optimale Verbindung von Wachstumsthemen mit dem zuverlässigen Betrieb von Energieanlagen und Infrastrukturen“, begründet die EnBW diesen Schritt.
Güsewell und Stamatelopoulos kennen die EnBW bereits bestens: Güsewell war nach dem BWL-Studium zunächst Manager bei Bosch und kam 1999 zur EnBW. Seit 2008 baute er dort das Geschäft mit erneuerbaren Energien auf. Derzeit ist er Leiter für Erzeugung/Portfolioentwicklung.
Stamatelopoulos‘ Stationen nach Ingenieursstudium und Promotion waren die AE Energietechnik (Wien) und Alstom. Seit 2010 ist er bei der EnBW und leitet dort aktuell die Geschäftseinheiten Erzeugung/Betrieb und Dezentrale Energiedienstleistungen.
Die Auswahl der Kandidaten sei in einem mehrstufigen Prozess erfolgt, so Aufsichtsratsvorsitzender Lutz Feldman. Er freue sich, dass mit Güsewell und Stamatelopoulos „zwei ausgewiesene Experten und Top-Führungskräfte mit starkem unternehmerischen Impuls aus den eigenen Reihen des Unternehmens“ benannt werden konnten.
Bislang besteht der EnBW-Vorstand aus vier Personen: Neben dem Vorstandsvorsitzenden Frank Mastiaux sind dies Thomas Kusterer (Finanzen), Colette Rückert-Hennen (Personal) und Hans-Josef Zimmer (Technik).
Die EnBW ist vom Umsatz das größte Unternehmen mit juristischem Sitz im BNN-Verbreitungsgebiet. Sie hat mittlerweile über 23.000 Mitarbeiter und versorgt als eines der größten deutschen Energieunternehmen rund 5,5 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wasser sowie Dienstleistungen und Produkten in den Bereichen Infrastruktur und Energie. Die EnBW hat sich nach dem Atomausstieg neu ausgerichtet, forciert vor allem ihre Erneuerbare-Energien-Sparte und ihre Infrastruktur-Angebote.