Buntes Treiben im Herzen der Karlsruher Altstadt: Das „Dörfle“ hatte wieder das Eckkultur-Festival ausgerufen, an dem sich mit viel ehrenamtlichem Herzblut Stadtteilvereine, aber auch das Jubez, die Kulturküche, die Gedok, der BBK, die Neue Fledermaus, das Z10 und Cola Taxi Okay beteiligt hatten.
Der Name leitet sich vom städtebaulichen Dreieck zwischen „Am Künstlerhaus“, Zähringer- und Waldhornstraße ab. Den gleichnamigen Verein gibt es seit 2016, nachdem ein Jahr zuvor mit großem Erfolg anlässlich des 300. Stadtgeburtstags das Dörfle-Festival gefeiert worden war.
Ein breites Kulturangebot erlebten die Besucher im Karlsruher Dörfle
„Das war so schön, dass wir es unbedingt fortsetzen mussten“, sagt Alexandra Krämer schmunzelnd, Erste Vorsitzende des Vereins und Hauptorganisatorin des Festivals. Sie betont, es sei „ein Gemeinschaftsprojekt, an dem sich auch die Anwohner beteiligen“.
Kunst, Musik, Literatur und Tanz – ein breites Kulturangebot – dazu ein umfangreiches Programm für Kinder und Junggebliebene: Der Verein EckkulturDörfle hatte sich selbst übertroffen. Die Hauptbühne war dieses Jahr nicht, wie sonst, am unteren Ende der Zähringerstraße, sondern auf dem Kronenplatz. Damit verlagerte sich das Geschehen weg von „Am Künstlerhaus“ Richtung Fasanenplatz und vor allem auf die andere Seite der Fritz-Erler-Straße.
Dort fand rund ums Jubez die Comic-Convention mit Cosplay-Wettbewerb und nachmittäglicher Parade statt, was dann beim Cola Taxi Okay zu Karaoke-Tanz-Aktionen der schrill Verkleideten und einer chillig-schrägen Atmosphäre führte.
Das war so schön, dass wir es unbedingt fortsetzen mussten.Alexandra Krämer
Vorsitzende des Vereins EckkulturDörfle
An allen Ecken klang und tönte es, von Marschmusik über Rock, Pop, Funk und Folk bis hin zu Jazz und Akkordeon, wobei die Veranstalter mit Dickes Blech eine inklusive Band und mit Bananenfuchs Kindermusik im Programm hatten.
Für die Kleinen hatte die Freiwillige Feuerwehr zudem einen Erkundungswagen aufgestellt, es gab Kindermalen, Jonglage und weitere Mitmach-Aktionen, dazu eine Begegnungsmeile, auf der sich die Vereine vorstellten, wie der enactus e.V., eine studentische Gruppe, die in Deutschland Spenden einsammelt für SolarLight, Solarlampen, die umweltschädliche Kerosinlampen in ländlichen Gegenden Indiens ersetzen sollen.
Die Karlsruher Kulturküche hatte zwei Gründe zum Feiern
Gefeiert wurde nicht nur auf der Straße: Die Kulturküche feierte ihren dritten Geburtstag mit einer Tafel durchs Dörfle, bei der sich Anwohner und Gäste gleichermaßen bei selbst Zubereitetem begegnen konnten, und zugleich 300 Jahre Seilerhäuschen. In dessen Hof konnte man bei Saxofonklängen gemütlich zusammensitzen.
Die Neue Fledermaus und der BBK im Künstlerhaus wirkten dabei etwas abgehängt. Doch passen ihre Ausstellungen – Jean-Michel Dejasmin und Jannis Geiger beziehungsweise Maria Pfrommer – durchaus zum jungen, etwas schrägen Ambiente des Dörfle-Festivals. Die Gedok hatte etwas länger geöffnet. In der aktuellen Ausstellung „What’s next“ zeigen insgesamt 18 Künstlerinnen ihre oft dystopische Sicht auf Gegenwart und daraus resultierende Zukunft.