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Projekt der Hochschule für Musik

Neuer Podcast zu Komponisten auf Karlsruher Straßenschildern

Da steckt Musik drin: Viele Straßen in Karlsruhe sind nach Komponisten benannt. Angehende Musikjournalisten haben einigen von ihnen nun einen Auftritt in Podcasts verschafft. Wer sich in der Straßenbahn langweilt, kann sie dort bald schon anhören.

Straßenschilder
Da steckt Musik drin: Viele Straßen in Karlsruhe sind nach Komponisten benannt. Angehende Musikjournalisten haben einigen von ihnen nun einen Auftritt in Podcasts verschafft. Foto: Ulrich Wiederspahn

Wer war Johann Wenzel Kalliwoda? Eine freundliche Navigationsstimme weist den Weg zu einer Straße im Karlsruher Stadtteil Mühlburg. Große alte Villen, grüne Vorgärten. Ehe die Zuhörerin sich’s versieht, ist sie mittendrin in der Kalliwodastraße und in Leben und Werk des Komponisten, der 1866 in Karlsruhe starb.

Seine Musik war schon damals fast vergessen – dabei hatte der 1801 in Prag geborene Kalliwoda mehr als 500 Werke hinterlassen, darunter Sinfonien, Kammermusik, einige Opern und viele Lieder.

Die Badische Landesbibliothek bewahrt etliche von ihnen in ihren historischen Musikbeständen auf – und Musikjournalismus-Studierende und Absolventen der Hochschule für Musik Karlsruhe (HfM) erinnern nun in einem Podcast an den Komponisten, Violinisten und Kapellmeister: Mit einer ausführlichen Biografie, Auszügen aus seinen Stücken und Zitaten aus zeitgenössischen Rezensionen, die von höchstem Lob über die „fließende Stimmung“ einer Sinfonie bis hin zum Bedauern über die „Verflachung“ seiner Arbeit reichen.

Mit Anton Bruckner in die Karlsruher Dornwaldsiedlung

Der Podcast über Kalliwoda ist einer von sechs innerhalb des Projekts „Komponisten in Karlsruhe – Straßen. Geschichten. Musik.“, die bereits vorliegen. Unter anderem gibt es auch Beiträge über Anton Bruckner, nach dem eine Straße in der Dornwaldsiedlung in Durlach benannt ist, und über Friedrich Silcher, an den eine Straße in Grünwinkel erinnert.

Insgesamt sind 18 Podcasts über 17 Komponisten und eine Komponistin – Fanny Hensel – geplant, die in Karlsruhe verewigt sind, die meisten wohl im Musikerviertel in der Weststadt und in Mühlburg. Möglich macht das Projekt die Stiftung zur Förderung der Hochschule für Musik Karlsruhe mithilfe von Förderern, darunter die Volksbank Karlsruhe, INIT, die Staatliche Toto-Lotto Baden-Württemberg und das Musikhaus Schlaile. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) fungieren als Kooperationspartner.

Wer Straßenbahn fährt, kann per QR-Code in die Podcasts reinhören

So funktioniert das Projekt: Wer zwischen dem 8. und dem 19. November in Karlsruhe Straßenbahn fährt, entdeckt Plakate, die unter dem Titel „Wer ist er? Wer sind die anderen? Einfach reinhören.“ einen der Komponisten mit Kopfhörer zeigen und einen QR-Code aufweisen.

Der QR-Code führt zur App der Stiftung, hfm_foerdern. Nach dem Download der App stehen die Podcasts zum Hören bereit. „Die App trägt dazu bei, Karlsruher Stadtgeschichte erlebbar zu machen“, sagte Eberhard Oehler, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung zur Förderung der HfM, bei einem Gespräch im Wolfgang-Rihm-Forum auf dem CampusOne. Zugleich mache das Projekt die Arbeit der fördernden Stiftung sichtbar und hörbar.

Produzentinnen und Produzenten der Podcasts sind Markus Volk, Marcel Hiller, Ulrich Wiederspahn und Tabea Wilkens. „Den Studierenden bietet das Projekt die Chance zu lernen, komplette Beiträge fürs Internet oder Radio zu erstellen – von der Konzeption über die Dramaturgie und die Moderation bis hin zur Technik“, erklärte Jürgen Christ, Prorektor für mediale Präsenz, Fundraising und Homepage sowie Leiter des Instituts für Musikjournalismus der HfM.

Karlsruhe war und ist eine Musikstadt. Das zeigt sich zum Teil an den Straßennamen.
Albert Käuflein, Kulturbürgermeister Karlsruhe

Für das Publikum bietet „Komponisten in Karlsruhe – Straßen. Geschichten. Musik.“ die Möglichkeit, weniger bekannte Komponisten zu entdecken sowie zu erfahren, was bekannte Komponisten mit Karlsruhe verbindet, und in die Atmosphäre der jeweiligen Zeit einzutauchen. „Karlsruhe war und ist eine Musikstadt. Das zeigt sich zum Teil an den Straßennamen“, sagte Kulturbürgermeister Albert Käuflein. Zugleich sage die Wahl bestimmter Namen für bestimmte Straßen auch etwas über die Zeit aus, in der die Benennung erfolgt sei.

Karlsruher Podcast-Projekt wird März fortgesetzt

Im März kommenden Jahres wird das Projekt fortgesetzt. Dann sollen alle Komponisten-Podcasts fertig sein. Die Stiftung hofft unterdessen auf weitere Förderer, denn sie plant bereits das nächste Podcast-Projekt – über in Karlsruhe verewigte Figuren aus Wagner-Opern.

Info

Die Podcasts können zwischen dem 8. und dem 19. November über Plakate in Karlsruher Straßenbahnen abgerufen werden.

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