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Autorenlesungen, Malwerkstätten und Theaterstücke

Karlsruher Literaturfestival für Kinder und Jugendliche findet hybrid statt

Die 9. Kinderliteraturtage in Karlsruhe finden in diesem Jahr an verschiedenen Orten und online in rund 100 Veranstaltungen statt. Das Organisationsteam des städtischen Kulturamts verrät, welche Programmhighlights Kinder erwarten.

Schmetterlinge im Bauch: Im Theaterstück „Nina und Paul“ (hier: Nico Herzig und Viola Müller) des Jungen Staatstheaters geht es um die erste Liebe.
Schmetterlinge im Bauch: Im Theaterstück „Nina und Paul“ (hier: Nico Herzig und Viola Müller) des Jungen Staatstheaters geht es um die erste Liebe. Foto: Felix Grünschloß/Badisches Staatstheater

Autorenlesungen, Malwerkstätten, Theaterstücke, Rap-Workshops und vieles mehr lassen Kinderherzen in den nächsten Wochen höherschlagen bei den Kinderliteraturtagen Karlsruhe (KLiK). 2020 musste KLiK coronabedingt verschoben werden. Doch in diesem Jahr hat das Veranstaltungsteam um Initiatorin Manuela Kraski ein hybrides Programm aus über 80 Veranstaltungen für 30 Karlsruher Schulen und ein Rahmenprogramm mit 20 Veranstaltungen für alle auf die Beine gestellt.

Startet mit Theaterstück „Nina und Paul“ im Online-Stream

Los geht‘s mit einer digitalen Aufzeichnung des Stücks „Nina und Paul“ des Jungen Staatstheaters zur Eröffnung am 14. Juni. Thilo Refferts warmherzige Erzählung für Kinder ab zehn Jahren über die erste Verliebtheit wurde 2011 bei den ARD-Hörspieltagen in Karlsruhe mit dem Deutschen Kinderhörspielpreis ausgezeichnet.

Das Stück wird auf dem Youtube-Kanal der Stadt Karlsruhe bis 9. Juli kostenlos zu sehen sein. „Die digitale Eröffnung bietet einen Vorteil“, sagt Nina Göbeler, die seit 2019 zum Veranstaltungsteam gehört. Denn ins Junge Staatstheater passen unter normalen Umständen um die 100 Personen. Durch die Abstandsregeln hätten nun nur noch 20 Kinder Platz gefunden. „Online können wir so viel mehr Kinder erreichen“, freut sie sich.

Lesungen, Rap- und Poetry-Slam-Workshops sind beliebt

Das Programm ist an das Motto „Europa – ein Versprechen“ der Europäischen Kulturtage Karlsruhe angelehnt. „Für Kinder muss man das Thema Europa aber herunterbrechen“, weiß Manuela Kraski. Den Jüngsten sei zwar bewusst, dass es andere Länder, Sprachen und verschiedenes Essen gibt, aber mit Europa können sie wenig anfangen.

Identität und Grenzüberschreitung sind deshalb beispielsweise zwei Themen, in denen sich Kinder wiederfinden können. Diese werden in Schullesungen von national bekannten Schriftstellern, wie Dorit Linke mit ihrem Jugendroman „Jenseits der blauen Grenze“ über das Leben in der DDR oder Thomas Feibel mit seinem Buch „Ich weiß alles über dich“ über Cyberstalking und Identitäts-Diebstahl, thematisiert.

Autor Thomas Feibel liest aus seinem Buch „Ich weiß alles über dich“ über Cyberstalking und Identitäts-Diebstahl.
Spannend: Autor Thomas Feibel liest aus seinem Buch „Ich weiß alles über dich“ über Cyberstalking und Identitäts-Diebstahl. Foto: Foto: Die Hoffotografen GmbH/pr

Auch bekannte Gesichter der Karlsruher Literaturszene, wie Markus Orths oder Andrea Liebers lesen aus ihren Büchern und kommen teils vor Ort, teils virtuell mit den Schülern ins Gespräch. Darüber hinaus bieten Schauspieler und Theatergruppen digitale Poetry-Slam- oder Rap-Workshops sowie Schreibwerkstätten im Unterricht an. Die Formate sind bei Schülern beliebt, deshalb sind die Schulveranstaltungen auch schon ausgebucht.

„Diejenigen, die leer ausgegangen sind, können aber am öffentlichen Rahmenprogramm teilnehmen“, sagt Susanne Ablaß vom städtischen Kulturamt. Für Manuela Kraski ist ein Programmhighlight die digitale Ausstellung der Kindermalwerkstatt Kind & Kunst. Hier haben sich Kinder, durch Geschichten und Märchen inspiriert, künstlerisch mit den Themen Freundschaft, Gleichheit und Freiheit beschäftigt. Diese kann über den Festivalzeitraum auf der Website der Kindermalwerkstatt angeschaut werden.

Neu ist auch die digitale Literaturrallye, die auf dem Kinderbuch „Unsichtbar in der großen Stadt“ von Sydney Smith basiert. In einem Erzähl- und Vorlesevideo erfahren Kinder, wo man in einer Stadt etwas erleben kann. Auf Spielplätzen in der Karlsruher Innenstadt finden sich vom 14 Juni bis 27. Juni außerdem Plakate mit QR-Codes, worüber Familien via Smartphone in die Geschichte eintauchen können.

Burgfräulein Bö aus „Ritter Rost“ kommt nach Karlsruhe

Auch die Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule ist eine Premiere. Autorin Anja Tuckermann hält eine öffentliche Online-Vorlesung am 8. Juli ab 15 Uhr. Am Beispiel ihrer Bilderbücher „Alle da!“ und „Nusret und die Kuh!“ gibt sie Erfahrungen weiter, wie man Kinder ermutigen kann selbst zu schreiben.

Für Lesepaten interessant ist das digitale Seminar von der Stiftung Lesen über Sachbücher mit naturwissenschaftlichen Themen am 23. Juni ab 14 Uhr. Bei der Programmgestaltung setzen die Veranstalter aber auch auf Altbewährtes. „Man braucht ein bisschen Populärliteratur, um jüngere Kinder an Literatur heranzuführen“, erklärt Kraski.

Die Geschichte von „Ritter Rost“ wird schon seit über 25 Jahren gerne gehört. Das Burgfräulein Bö ist am 23. Juni ab 15 Uhr deshalb persönlich zu Gast in der Kinder- und Jugendbibliothek im Prinz Max Palais. Dort erweckt Patricia Prawit, die Originalstimme aus den Musikbüchern, die schrulligen Charaktere der Geschichten akustisch zum Leben.

Ein Hörstück selbst gestalten können Kinder im digitalen Workshop „Unterwegs“ mit Carmen Beckenbach von der Städtischen Galerie am 19. Juni ab 15 Uhr. Gestalterisch wird es auch am 23. Juni ab 15 Uhr bei der Open-Air-Aktion der Badischen Landesbibliothek und des Landesmuseums. Hier erfahren Kinder nicht nur wie Bücher im Mittelalter entstanden sind, sondern können auch selbst Texte mit Pigmentfarbe und Federkiel gestalten.

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