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Wiederöffnung noch nicht absehbar

Museen wegen Corona im Wartemodus

Die Kunst ist da, die Besucher fehlen: Von Karlsruhe über Baden-Baden bis Mannheim haben Museen im Herbst große Ausstellungen eingerichtet, die bislang kaum oder gar keine Besucher hatten.

Eine blonde Frau in totem Kleid geht schnellen Schritts durch eine Ausstellung mit schwarzen Bildern.
Gesteigertes Schwarz: „Outrenoir“ (Überschwarz) nennt Pierre Soulages den Farbauftrag, der ab 1979 kennzeichnend wird für seine Malerei. Foto: Uli Deck dpa

Das Datum wird ausdrücklich mit Vorbehalt genannt, aber es signalisiert eine Hoffnung: Am 1. Februar würde die Kunsthalle Mannheim ihre seit Anfang November aufgebaute große Anselm-Kiefer-Ausstellung eröffnen, wenn Museen dann wieder Besucher begrüßen dürfen.

Einerseits ist der aktuelle Lockdown ist bis zum 14. Februar angesetzt. Andererseits gibt es derzeit bundesweit Stimmen aus dem Museumsbereich, die für eine baldige – wenn auch sehr kontrollierte – Öffnung der Häuser plädieren, um „Rettungsinseln“ in der aktuell trüben Lage anbieten zu können.

Kurz nach Eröffnung wieder geschlossen

Und nicht nur in Mannheim oder in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, wo die erste deutsche Einzelausstellung des Rokoko-Malers Francois Boucher ebenfalls Mitte November eröffnet werden sollte, warten derzeit kaum oder noch gar nicht gesehene Sonderausstellungen auf Besucher.

Quasi am Vorabend des zweiten Lockdowns, nämlich am 31. Oktober, begann in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden die Ausstellung „Valie Export. Fragmente einer Berührung“ und sollte eigentlich bis zum 31. Dezember 2020 dauern. Nun steht bereits fest, dass sie bis zum 5. April verlängert wird.

Über eine Verlängerung wird auch im benachbarten Museum Frieder Burda nachgedacht, wo die großformatigen schwarzen Gemälde des französischen Künstlers Pierre Soulages bis zum 28. Februar gezeigt werden sollen. Nach der Eröffnung im Oktober 2020 waren sie nur zwei Wochen lang zu sehen.

Verschiebungen, Verschiebungen, Verschiebungen

Im Historischen Museum der Pfalz in Speyer sind die Ausstellungen „Medicus“ und „Der Grüffelo“ bereits zum zweiten Mal unterbrochen: Sie sollten eigentlich von Dezember 2019 bis Juni 2020 laufen. Ihre Laufzeit wurde schon zur Wiedereröffnung im September 2020 bis zum 13. Juni 2021 verlängert. Familienorientiert ist auch die ursprünglich bis 25. April 2021 angesetzte Ausstellung „Der Räuber Hotzenplotz“ im Badischen Landesmuseum Karlsruhe, die schon eine Woche nach ihrer Eröffnung wieder schließen musste und nun bis zum 6. Juni dauern soll.

Verschiebungen gibt es in Karlsruhe in der Städtischen Galerie und im Badischen Kunstverein. In der Galerie sind die noch nicht eröffneten Ausstellungen von Daniel Roth und Wilhelm Loth in der Warteschleife.

Bereits verschoben auf den 6. Mai ist die Eröffnung der Schau „Verborgene Spuren“. Im Kunstverein ist die Ausstellung der Künstlerin Gitte Villesen, die am 4. Februar eröffnet hätte, nun in den Sommer verschoben (23. Juli bis 19. September). Im Schmuckmuseum Pforzheim hätte am 5. November eine Ausstellung zum 6. Internationalen Stahlschmuck-Wettbewerb beginnen sollen, die bis zum 14. Februar dauern sollte. Die Laufzeit ist nun bis zum 18. Juli verlängert.

Nicht beliebig übertragbar auf andere Ausstellungen ist die Lösung, die vor wenigen Tagen an der Kunsthalle Hamburg eingesetzt wurde: Dort hat man eine aufwendig eingerichtete Sonderausstellung mit Gemälden des italienischen Künstlers Giorgio de Chirico digital mit einem Online-Rundgang eröffnet. Besucht werden kann die bis 25. April angesetzte Schau derzeit nur digital. Gleiches gilt für die am 6. Januar eröffnete Ausstellung „Crawlers“ von Alexander Schubert am ZKM Karlsruhe, die bis 4. April dauert: Sie ist von vornherein als digitale Präsentation konzipiert. Andreas Jüttner

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