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Gemeinsames Filmerlebnis

Quartierskino der Kinemathek Karlsruhe soll Stadtteile zusammen bringen

Architektur, Stadtentwicklung und Urban Gardening: Das neue Projekt der Kinemathek zeigt Filme, die auf Karlsruher Stadtteile und die dort lebenden Menschen abgestimmt sind.

Bild Geschäftsführer Marc Teuscher und die Projektleiterin „Quartierskino“ Ursula Niessen Ursprung
Kinemathek-Geschäftsführer Marc Teuscher und die Projektleiterin „Quartierskino“ Ursula Niessen Ursprung wollen das neue Projekt vorantreiben. Foto: Kinemathek

Zuhause vor dem Fernseher sitzen und Filme ansehen – das geht schon, ist aber auf Dauer ein bisschen monoton. Deshalb schlossen sich im Karlsruher Stadtteil Beiertheim vor der Pandemie ein paar Nachbarn zusammen und gingen alle vier Wochen gemeinsam ins Kino.

„Da sind Leute gekommen, die ewig nicht mehr im Kino gewesen sind oder die alleine nie auf die Idee gekommen wären, sich einen Film im Original mit Untertiteln oder einen Dokumentarfilm anzuschauen. Die haben dann festgestellt, wie viel Spaß das macht“, berichtet Michael Endepols von der Karlsruher Kinemathek.

„Jeder sieht einen Film anders, jeder nimmt andere Details wahr. Sich darüber im Anschluss auszutauschen, fand ich immer superspannend.“

Quartierskino der Kinemathek für acht Karlsruher Stadtteile

Um dies trotz ruhenden Kinobetriebs zu ermöglichen, hat die Kinemathek eine Lösung gefunden. Mithilfe einer Förderung durch das Programm „Kunst trotz Abstand“ des Kunstministeriums entwickelte sie das Projekt „Quartierskino“.

In Kooperation mit dem Internationalen Begegnungszentrum Karlsruhe konnte man in acht Stadtteilen Paten und Patinnen gewinnen, die Lust haben, sich gemeinsam mit anderen einen Film anzuschauen und sich anschließend darüber auszutauschen.

Bei der Auswahl der Filme wurden sie unterstützt von der Kinemathek. Vorausgegangen war eine Analyse der einzelnen Viertel durch Studierende der Karlshochschule zu den Fragen: Was macht das jeweilige Viertel aus? Welche Vorlieben und Interessen haben seine Bewohner und Bewohnerinnen?

Die Ergebnisse wurden in einem digitalen und einem analogen Stadtplan zusammengefasst. Die beteiligten Viertel sind Neureut, Oberreut, Beiertheim, Mühlburg, Daxlanden, Grünwinkel, Oststadt und Waldstadt.

In Beiertheim geht es beim Quartierskino um die Eckkneipe

Jeden Monat wechselt der Stadtteil. Den Anfang macht Beiertheim. Der dafür ausgewählte Film ist das Porträt eines der vielen Sehnsuchtsorte, die momentan schmerzlich vermisst werden: Die Eckkneipe.

Bernd Schoch, Absolvent der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, hat für seinen Schwarzweiß-Film „Kurze Ecke“ einen Tag in der gleichnamigen Hamburger Kneipe verbracht. „Ein einfühlsamer Dokumentarfilm über einen dieser Orte, die immer mehr verschwinden und die zugleich vielen Menschen ein Zuhause waren“, so die Ankündigung.

Da ein Kinobesuch derzeit nicht möglich ist, kann der Film bis Sonntag, 21. März, online angesehen werden. Am 21. März, besteht dann ab 18 Uhr die Möglichkeit, sich bei einer Videodiskussion mit anderen über den Film auszutauschen.

Bereits am Freitag, 19. März, ab 19.30 Uhr unterhält sich die Projektleiterin des „Quartierskinos“ Ursula Niessen Ursprung in einer gestreamten Liveshow mit der Beiertheimer Architektin Winnie Breu. Sie erörtern unter anderem die Frage, wie der ausgewählte Film mit Beiertheim zusammenhängt.

Mehr Infos

Informationen zu Filmen, Diskussionsrunden und Liveshows sowie den Ticketshop finden Interessierte auf der Seite des Quartireskinos untern den jeweiligen Stadtteil-Seiten, die über die interaktive Karte erreicht werden.

Der Ticketpreis kann zwischen einem und zehn Euro frei gewählt werden.

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