Wird mit der Trennung von Peter Spuhler als Chef am Badischen Staatstheater Karlsruhe automatisch alles wieder gut? So schnell geht es nicht, erklären Vertreter der Ensembles gegenüber den BNN bei einem Pressetermin kurz vor der Verwaltungsratssitzung am Montag, bei der voraussichtlich die Trennung von Spuhler zum Ende der laufenden Saison beschlossen wird. Denn das toxische Arbeitsklima aus Angst und Überlastung sei zwar durch Spuhlers übermäßige Ansprüche und permanenten Kontrollzwang entstanden. Diese Defizite seien aber auch durch die nicht mehr zeitgemäße Struktur mit einem quasi allmächtigen Generalintendanten befördert worden.
„Was jetzt benötigt wird, ist nicht ein schneller Wechsel an der Spitze, sondern Zeit, um im Haus gründlich zu klären, welche Anforderungen eine künftige Theaterleitung überhaupt erfüllen muss“, sagt Christina Niessen aus dem Opernensemble. „In der jetzigen Situation ist es wichtig, eine Lösung zu finden, die von allen mitgetragen wird.“ Hierzu habe der hausinterne Austausch bereits begonnen, bestätigt Lodi Doumit vom Jungen Staatstheater. Dabei zeige sich, dass es ein eigener Prozess sei, die Kommunikation zwischen den Sparten zu entwickeln. Auch hierfür benötige man Zeit.