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Standmiete diesmal günstiger

Zurück zur Begegnung: art Karlsruhe lädt erstmals zur Sommerauflage

Seit der letzten art im Jahr 2020 hat sich der Kunstmarkt gewaltig geändert. Nun steht die erste Wiederauflage seit Corona an. Das braucht Verführungskünste – für Galeristen und Käufer.

Messe Karlsruhe während der art
Nach zwei Jahren Pause findet die art Karlsruhe dieses Jahr coronabedingt im Juli statt. Foto: Jürgen Rösner

Alle mal runter vom Sofa. Die erste Kunstmesse in Karlsruhe seit der Corona-Pandemie steht vor der Tür. In zwei Jahren hat sich von Lockdown zu Lockdown auch der Kunstmarkt ins Digitale verlegt. Auktionshäuser blühten auf, doch die Korken knallten vor dem Bildschirm. Auktionen fanden vorwiegend online statt – gefeilscht wurde auch im Niedrigpreissektor.

Dort also, wo die art Karlsruhe stets viele Kunden fand. Diese nun aus der digitalen Komfortzone zurück zu locken zur direkten Begegnung, ist jetzt die große Aufgabe der etablierten Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst. Immerhin: sie lockt in neuem Licht und mit geringeren Standmieten.

Eröffnete die art Karlsruhe bis 2020 noch jeweils im Februar das Kunstmessejahr, so findet die erste Wiederauflage nun im Sommer statt. Vom 7. bis 10. Juli bietet das Karlsruher Messegelände dem internationalen Kunstmarkt ein Zuhause für sein Spektrum der Kunst aus 120 Jahren. Zur 19. Ausgabe der art werden insgesamt 215 renommierte Galerien aus zwölf Ländern erwartet.

Abermals geben One-Artist-Shows – 180 an der Zahl – und die traditionellen Skulpturenplätze Anregungen für den Kunstkauf. Eine Vielzahl bekannter Künstlerinnen und Künstler sind durch die unterschiedlichen Programme der teilnehmenden Galerien zugegen: von Josef Albers und Salvador Dalí über Otto Dix und Max Liebermann bis zu Pablo Picasso, Markus Lüpertz oder Gerhard Richter.

Förderprogramm entlastet Galeristen bei den Standmieten

Das große Aufatmen wird deutlich beim Pressetermin im Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) zur Vorstellung der Sommeredition. Veranstalter und Galeristen freuen sich, endlich wieder zum persönlichen Austausch zurückkehren zu können.

Zugleich muss das Vertrauen auf die Messe als florierenden Handelsplatz erst wieder gewonnen werden. „Wir brauchen die Messen“, betont Christine Rother-Ulrich, Galeristin aus Wiesbaden. Als Vertreterin des Bundesverbandes Deutscher Galerien und Kunsthändler für Hessen und Rheinland-Pfalz ist sie überzeugt davon, dass die persönliche Beratung nicht durch digitale Formate zu ersetzen ist.

Weil nicht alle Kunsthändler gut durch die Pandemie gekommen sind, gibt es diesmal finanzielle Entlastung für die beteiligten Galeristen. Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, und art-Kurator Ewald Karl Schrade haben beim Bund Fördermittel beantragt und freuen sich über den positiven Bescheid. Das Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) fließt demnach auch in den Messeauftritt. So könne man Galeristen laut Wirtz bis zu 60 Prozent ihrer Standmiete erlassen.

Neu ist in diesem Jahr die Anordnung der gewohnten vier Messehallen. Neben den Schwerpunkthallen Klassische Moderne, Kunst nach 1945, Druckgrafik und Contemporary finden die Besuchenden nun eine eigene Halle für die Themen Sonderausstellungen, Museumspräsentationen und Talks. Die große Sonderschau der art Karlsruhe bespielt dieses Jahr die Sammlung Klöcker mit dem Thema Frauendarstellungen.

Skulpturengarten diesmal unter freiem Himmel

Besondere Aufmerksamkeit soll der Skulpturengarten auf sich ziehen. Auf der rund 6.800 Quadratmeter großen Grünfläche zwischen den vier Messehallen verspricht Karl Ewald Schrade unter freiem Himmel ein gastronomisches Angebot im Einklang mit den Kunstwerken sommerliches Ambiente.

Auch die Öffnungszeiten sind neu. Kunstinteressierte können nun bis in die hellen Abendstunden kommen – in diesem Jahr ist die art jeweils bis 20 Uhr geöffnet.

Winter oder Sommer? Was ist der günstigere Termin für die art Karlsruhe in Zukunft? „Wir sind kundenorientiert“, erklärt Britta Wirtz. Weil die nächste Messe im Februar zu nah dieser läge, ist die art Karlsruhe 2023 von 4. bis 7. Mai geplant. Den Galeristen käme auch künftig ein Termin im Mai entgegen, betont Galeristin Rother-Ulrich.

Service

art Karlsruhe – Klassische Moderne und Gegenwartskunst vom 7. bis 10. Juli 2022 in Karlsruhe. Online-Plattform ab 23. Juni zum Programm auf der „Galerieplattform_DE“ über www.art-karlsruhe.de



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