Niemand kennt all ihre Namen, nicht einmal ihre Zahl ist genau bekannt. Dabei gehen sie im Bundesfinanzministerium wie im Deutschen Bundestag ein und aus, treffen sich regelmäßig mit Ministern, Staatssekretären, Abteilungsleitern und Abgeordneten, sowohl bei offiziellen Terminen als auch inoffiziell zu vertraulichen Gesprächen bei einem Mittagessen oder einem Informationsaustausch im größeren Rahmen bei einem Parlamentarischen Abend.
Sie wollen auch gar nicht bekannt werden. Denn sie agieren am liebsten im Verborgenen, um hinter den Kulissen die Interessen ihrer Arbeitgeber aus der Finanz- und Versicherungsbranche zu vertreten und in allen Phasen eines Gesetzgebungsverfahrens vom ersten Referentenentwurf im Ministerium bis zur endgültigen Beschlussfassung im zuständigen Finanzausschuss noch Einfluss ausüben zu können. Subtil, aber umso nachdrücklicher sorgen sie dafür, dass die Gesetzestexte in ihrem Sinne verabschiedet werden.
Im Gegensatz zu Brüssel, wo ein sogenanntes Transparenzregister alle Verbände und Organisationen aufführt und auch Auskunft darüber gibt, welche Interessen von wem und mit welchem finanziellen Aufwand verfolgt werden, gibt es in Berlin ein derartiges Lobbyregister nicht.