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Ansteckendere Variante?

Neue Coronavirus-Mutante in Frankreich entdeckt

Ein Forscherteam aus Frankreich beschreibt erstmals eine neue Coronavirus-Variante mit 46 Mutationen, ihr Ursprung könnte in Zentralafrika liegen. Laut einer Vorabstudie gibt es zwölf Fälle im französischen Süden, die den Virologen Sorgen machen.

Sorge über neue Mutante: Französische Forscher haben bei einem Reiserückkehrer aus Kamerun eine neue Corona-Variante mit zahlreichen Veränderungen entdeckt. Der afrikanische Staat - hier ein Bild vom Schulunterricht in der Hauptstadt Jaunde - ist stark von der Pandemie betroffen.
Sorge über neue Mutante: Französische Forscher haben bei einem Reiserückkehrer aus Kamerun eine neue Corona-Variante mit zahlreichen Veränderungen entdeckt. Der afrikanische Staat - hier ein Bild vom Schulunterricht in der Hauptstadt Jaunde - ist stark von der Pandemie betroffen. Foto: AFP

Wird es Pi sein? Es könnte sein, dass die Welt nach Omikron bald einen neuen Virusvarianten-Namen lernen muss. Diese Vermutung legen zumindest Nachrichten aus Frankreich nahe, wonach eine neue, potenziell noch ansteckendere Corona-Variante entdeckt wurde.

Nach ersten Erkenntnissen der Wissenschaftler besitzt sie eine hohe Anzahl von Mutationen, 46 an der Zahl. Zum Vergleich: Omikron, das von Antikörpern der Genesenen und Geimpften weniger gut angesprochen wird als Delta und deshalb als besonders ansteckend gilt, trägt „nur“ 37 Mutationen in sich.

Vor einer Woche hat eine Forschergruppe in einer wissenschaftlichen Publikation von zwölf Covid-Fällen mit der neuartigen Mutante in Südfrankreich berichtet. Die Arbeit ist mit Vorsicht zu genießen, weil sie als sogenanntes „preprint“ noch nicht von weiteren, unbeteiligten Experten bewertet wurde.

Demnach soll die Variante B.1.640.2 – so die vorläufige Bezeichnung – zunächst bei einer Person nachgewiesen worden sein, die von einer Reise nach Kamerun zurückgekehrt war. Der afrikanische Staat mit rund 26 Millionen Einwohnern zählt mit bislang rund 1.850 Corona-Todesfällen zu den von der Pandemie am stärksten betroffenen Ländern des Kontinents. Nach den WHO-Angaben gab es dort am 28. Dezember 2021 mehr als 900 neue Krankheitsfälle.

Neue Corona-Mutante enthält teils bekannte Veränderungen

Eine quantitative PCR-Analyse (qPCR) habe bei dem oder der Betroffenen sowie weiteren elf Infizierten Personen in Frankreich eine „atypische Mutationen-Kombination“ gezeigt, so die Vorabstudie.

Einige von ihnen seien bereits aus früheren Varianten bekannt. Weil sie sich teilweise stärker an die Zellen binden, könnte dies für eine höhere Ansteckungsfähigkeit sprechen. Alle positiv getesteten Personen leben in einer Region, nach französischen Medienberichten soll es die Umgebung von Marseille sein.

Da weitere Forschungsdaten fehlen, ist es noch zu früh, um aus der Studie Rückschlüsse auf die Gefährlichkeit von B.1.640.2 oder einen möglichen weiteren Verlauf der Pandemie zu ziehen. In ihrer Arbeit unterstreichen die Forscher jedoch, dass ihre Beobachtungen erneut die „Unvorhersehbarkeit der Entstehung von neuen Coronavirus-Varianten und ihrer Weiterverbreitung aus dem Ausland“ verdeutlichen, die nur „schwer kontrollierbar“ seien.

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