Nach der ersten Wahl zur Stuttgarter Rathausspitze hat sich das Feld der Bewerber für den entscheidenden zweiten Wahlgang deutlich gelichtet. Veronika Kienzles Rückzug erregte zuvor viel Aufsehen.
Neben Kienzle haben auch der AfD-Kandidat Malte Kaufmann, der SPD-Politiker Martin Körner und zwei weitere Kandidaten entschieden, aus dem Rennen auszusteigen, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Als Favoriten auf den OB-Posten gelten nun CDU-Kandidat Frank Nopper sowie der als unabhängiger Bewerber angetretene Sozialdemokrat Marian Schreier und Stuttgarts Stadtrat Hannes Rockenbauch vom Fraktionsbündnis SÖS/Linke.
Unstimmigkeiten im Mitte-Links-Lager
Rockenbauch hatte am Mittwoch ebenso wie der Tengener Bürgermeister Schreier angekündigt, am 29. November erneut antreten zu wollen. Es sei nicht möglich gewesen, sich mit Kienzle und Schreier verbindlich auf Inhalte zu einigen, hatte Rockenbauch gesagt.
Kienzle hatte ihren Rückzug angekündigt, weil auch Schreier antreten wird. Mit ihr als dritter Kandidatin sehe sie keine Chancen für eine ökosoziale Mehrheit gegen Nopper, argumentierte sie. Nun könnte der Streit im Mitte-Links-Lager der CDU und Frank Nopper den Weg zum Chefsessel im Stuttgarter Rathaus ebnen.
Bei der ersten Wahl am vergangenen Sonntag hatte Nopper 31,8 Prozent der Stimmen geholt und damit seine Konkurrenten überraschend deutlich abgehängt. Kienzle war auf 17,2 gekommen, Schreier auf 15 und Rockenbauch auf 14 Prozent der Stimmen.
Keiner der 14 Bewerber hat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit von 50 Prozent der Stimmen erreicht. Deshalb wird am 29. November erneut gewählt. Amtsinhaber Fritz Kuhn (Grüne) tritt nicht erneut an.