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EM-Qualifikation

Ansage der DFB-Frauen: Wollen 2022 „Europameister werden“

Die DFB-Frauen sind auf bestem Weg zur EM 2022 in England. Der fünfte Qualifikationssieg und die Tabellenführung geben Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben. Die Spielführerin spricht schon vom EM-Titel. Es gibt aber auch „Wermutstropfen“.

Die DFB-Frauen ließen Irland keine Chance.
Die DFB-Frauen ließen Irland keine Chance. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Kaum haben die deutschen Fußball-Frauen die höchste Hürde auf dem Weg zur Europameisterschaft 2022 in England genommen, schlägt Alexandra Popp selbstbewusst forsche Töne an.

„Wir wollen wieder oben angreifen und in zwei Jahren Europameister werden“, sagte die 29 Jahre alte DFB-Spielführerin nach dem souveränen 3:0-Heimsieg gegen Irland am Samstag in Essen.

Auch Martina Voss-Tecklenburg war nach dem erfolgreichen Wiederbeginn im Geistermodus nach mehr als einem halben Jahr Länderspielpause sehr zufrieden. Ihre Elf dominierte den schwersten Gegner der EM-Qualifikationsgruppe I klar und übernahm mit einer makellosen Bilanz von fünf Siegen und 34:0-Toren die Spitzenposition. „Wir hatten schon Ergebnisdruck. Wir haben ganz viele Dinge richtig gemacht und souverän drei Punkte geholt. Ich bin guter Dinge, dass wir uns den ersten Platz nicht mehr nehmen lassen“, sagte die 52 Jahre alte Bundestrainerin.

Tempo, Spielfreude, Dominanz, Kreativität und Torgefahr waren die Attribute, die Voss-Tecklenburg von ihrer Mannschaft sehen wollte. Und die Duisburgerin konnte verfolgen, dass ihr zurzeit bestmögliches Team die Vorgaben von Beginn an umsetzte. Der Lohn waren die schnelle Führung durch die ehemalige Essenerin Marina Hegering (8. Minute) und die frühe Entscheidung durch den Doppelschlag von Dzsenifer Marozsan (39.) und Lea Schüller (41.) noch vor der Pause.

Dass spielerische Leichtigkeit, Spritzigkeit und Präzision in der zweiten Hälfte etwas verloren gingen, konnte die DFB-Elf verschmerzen und war angesichts der unterschiedlichen Leistungsstände der Spielerinnen zu dem frühen Saison-Zeitpunkt nicht verwunderlich. So fiel auch das Fazit von Melanie Leupolz, die in etwas defensiverer Mittelfeldrolle zentral vor der Abwehr glänzte, positiv aus. Der Wechsel in diesem Sommer von Bayern München zum FC Chelsea sei „der richtige Schritt“ gewesen, betonte die 26-Jährige.

Nach dem frühen Aus bei der WM im Vorjahr in Frankreich war Leupolz noch frustriert, verärgert und deprimiert. Nun verkörpert sie Selbstvertrauen und Zuversicht pur: „Es hat sehr viel Spaß gemacht. Nun sieht es sehr gut aus mit der Quali. Die nächsten Spiele wollen wir dazu nutzen, uns als Mannschaft noch weiterzuentwickeln. Es gibt immer etwas zu verbessern“, befand Leupolz.

Als das DFB-Team am Sonntag nach Montenegro reiste, wo am Dienstag (16.00 Uhr/ARD) gegen die Gastgeberinnen eine weitaus leichtere Aufgabe wartet, saßen einige Akteurinnen nicht mit im Flugzeug. Mit Blick auf die Belastungssteuerung kehrten die zuletzt viel beschäftigten Popp, Svenja Huth, die mit Wolfsburg noch vor wenigen Wochen im Champions-League-Finale standen, sowie Sara Däbritz (Paris) vorzeitig zu ihren Clubs zurück.

Giulia Gwinn und Lea Schüller machten sich auf den Weg nach München. Die 21-jährige Gwinn vom FC Bayern zog sich gegen Irland eine Außenband- und Kapselverletzung im rechten Knie zu. „Das ist ein Wermutstropfen, weil sie wirklich in guter Verfassung war“, sagte die Bundestrainerin. Schüller hatte einen Schlag in den Nacken bekommen und wurde vorsorglich aus dem Team genommen. Gegen den Underdog aus Montenegro - das Hinspiel Ende August 2019 gewann Deutschland 10:0 - wird Voss-Tecklenburg auf Akteurinnen setzen, die sonst weniger Spielanteile haben: „Sie haben es auch verdient, sich zu zeigen.“ Eine könnte in Podgorica ein großes Jubiläum feiern. Dzsenifer Marozsan steht vor ihrem 100. Länderspiel.

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