Der Mythos von David gegen Goliath wurde gerade auf fußballerischem Terrain schon oft bemüht, von seiner Faszination hat er dennoch kaum etwas verloren. Mit der Auslosung der Ersten Hauptrunde des DFB-Pokals wird am Sonntag (18.30 Uhr/Das Erste) nun ein neues Kapitel der Groß-gegen-Klein-Geschichte aufgeschlagen, es ist eines mit besonderen Vorzeichen. Während die Goliaths – zumindest der größte Teil von ihnen – noch Kraft für die neue Saison tanken, müssen sich die Davids erst noch für ihren Auftritt auf der großen Bühne qualifizieren. 23 Startplätze sind noch zu vergeben. Gelost wird am Sonntag mit Platzhaltern.
FC Nöttingen und SV Oberachern hoffen noch auf Pokalteilnahme
Schuld ist die Corona-Pandemie, wegen der die Landespokal-Wettbewerbe gestoppt werden mussten. Auch die beiden Vertreter aus dem badischen Amateurlager fehlen noch. Ein heißer Kandidat ist der im Enzkreis beheimatete FC Nöttingen, der als Pokal-Spezialist gilt. Viermal durfte der Oberligist aus Remchingen bereits bei den Großen mitmischen, 2015 zog er mit dem FC Bayern das große Los und beim 1:3 äußerst achtbar aus der Affäre. Nun wartet der FCN im badischen Verbandspokal der Vorsaison noch auf seinen Finalgegner, der am 15. August zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem ASC Neuenheim ermittelt wird.
In Südbaden ist der SV Oberachern noch im Rennen, der in der Vorschlussrunde am 8. August beim SC Lahr antritt. Eine Woche zuvor kämpfen der VfR Stockach und der 1. FC Rielasingen-Arlen um die Endspielteilnahme. Wer dann letztlich den Sprung in die erste Hauptrunde (11. bis 14. September) schafft, entscheidet sich beim Finaltag der Amateure, der für den 22. August vorgesehen ist.
KSC spielt zu Hause gegen Erst- oder Zweitligisten
Sicher mit dabei ist der Karlsruher SC, dessen Kugel als Zweitliga-15. am Sonntagabend in Lostopf eins liegen wird. Das bedeutet zweierlei: Die Mannschaft von Cheftrainer Christian Eichner darf im heimischen Wildpark antreten und muss mit einem Gegner aus Liga eins oder zwei vorliebnehmen. „Da wir entweder vor keinen oder nur wenigen Zuschauern spielen werden, ist es wirtschaftlich relativ egal, ob wir zu Hause spielen”, meint KSC-Sportchef Oliver Kreuzer, „aber sportlich ist ein Heimspiel natürlich schon schöner.”
Eichner sieht das ähnlich und verweist auf wegfallende Reisestrapazen und – trotz allem – auf das Heim-Feeling. „Aber ein ganz Großer als Gegner, das macht keinen Sinn. Schließlich kannst du ja nicht vor 30.000 spielen”, fügt er hinzu.
Die vielen Davids, die sich erst noch durch die Landeswettbewerbe kämpfen müssen, dürften das anders sehen. Zieht DFB-Präsident Fritz Keller bei der Auslosung am Sonntag Bayern oder Dortmund als potenziellen Erstrunden-Gegner, könnte das als zusätzliche Motivationshilfe dienen.