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Nach Nürnberg-Pleite

KSC-Coach Eichner sucht nach Gründen für Leistungsabfall

Bei der 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg ließ der Karlsruher SC erneut nach der Pause nach. Cheftrainer Christian Eichner zufolge könnte das auch daran liegen, dass den Winter-Neuzugängen und weiteren Spielern die Wettkampfpraxis fehlt.

Der Frust saß nach dem 0:1 gegen Nürnberg vor allem beim Karlsruher Torhüter Benjamin Uphoff tief.
Der Frust saß nach dem 0:1 gegen Nürnberg vor allem beim Karlsruher Torhüter Benjamin Uphoff tief. Foto: GES

Wenn ein Spiel gespielt, der erste Ärger verraucht oder die erste Euphorie abgeklungen ist, dann begeben sich Fußballtrainer in aller Regel auf Fehlersuche. Bei Christian Eichner ist das nicht anders. Bei drei der vier Ligapartien, bei denen Eichner bislang als Chefcoach auf der Trainerbank des Karlsruher SC saß, bedurfte es allerdings keiner tiefergehenden Analyse, um die spielentscheidenden Schnitzer herauszuarbeiten.

Beim 0:2 gegen den Hamburger SV: Querschläger Marc Lorenz, Kopfball, Tor. Und wenig später dann: Fehlpass Alexander Groiß, Konter, Querpass, Tor. Beim 1:1 gegen den VfL Osnabrück: Laxes Zweikampfverhalten Daniel Gordon, Brustablage, Schuss, Tor. Und zuletzt beim 0:1 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg: Eckball, Fehlgriff Benjamin Uphoff, Kopfball, Tor.

Häufung eklatanter Fehler

Auch Eichner hat die Häufung eklatanter Fehler erkannt – und allmählich satt. „Ich würde es mir so wünschen: eine saubere Flanke und einer köpft oder ein toller Schuss. Das würde es mir so viel leichter machen, das zu akzeptieren“, sagt der KSC-Coach zur Entstehung der Gegentore.

Von Ursache und Wirkung

Uphoff, der Pechvogel vom Freitagabend, grübelte derweil darüber, was denn nun Ursache und was Wirkung sei: „Du kannst jetzt nicht nur sagen: Es passiert, weil du unten drinstehst, sondern du stehst wahrscheinlich eher da unten drin, weil so was passiert.“ Vermutlich laufe die Kausalkette aber in beide Richtungen, schloss Uphoff den Gedankengang ab.

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Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Schlussmann der Karlsruher beileibe nicht der einzige Akteur im KSC-Dress war, der sich in dem Keller-Duell einen Schnitzer geleistet hatte. Offensiv lief bei den Gastgebern nach der Pause wenig bis nichts mehr zusammen, derweil sich hinten die Unzulänglichkeiten häuften und die keineswegs übermächtigen Nürnberger erst stark machten.

Fehlende Wettkampfhärte

„Das war jetzt das dritte Spiel nach Osnabrück und Sandhausen, in dem die Mannschaft in der zweiten Halbzeit auf Strecke Probleme bekommen hat“, rechnete Eichner vor und gab an, die Ursache hierfür noch zu suchen. Ein Ansatz: „Wir haben eine hohe Anzahl an Spielern, die diese Wettkampfhärte nicht haben.“

Namentlich nennt Eichner die Neuzugänge Änis Ben-Hatira, Jérôme Gondorf und Babacar Gueye sowie Groiß und Christoph Kobald, betont aber: „Ich brauche sie trotzdem diese Spieler, weil wir eine Veränderung herbeiführen mussten.“

Groiß gibt Hoffnung nicht auf

Einer von ihnen ist Groiß, der unter Alois Schwartz kaum eine Rolle gespielt hatte und nun in drei der letzten vier Spiele von Beginn an auflief. „Bei manchen, auch bei mir, hat das Spiel an den Kräften gezehrt, daran müssen wir arbeiten“, erklärte der 21-Jährige, der gegen Nürnberg rund eine Stunde lang zu den Aktivposten gezählt hatte, dann aber leistungsmäßig abgefallen war.

Wenn wir punkten, dann kommen wir auch dahinten raus.

Den Mut hat Groiß ob der zehnten Saisonniederlage nicht verloren. „Es sind noch genug Spiele, es ist alles noch eng hinten drin. Wenn wir punkten, dann kommen wir auch dahinten raus“, meinte er.

Wegweisende Wochen mit Spiel in Heidenheim und Heim-Doppelpack

Ein kleiner Trost und Hoffnungsschimmer: Fehler machen auch die Konkurrenten. Der VfL Bochum und der SV Sandhausen ließen am Sonntag im direkten Duell jeweils vier Gegentreffer zu und bleiben mit drei beziehungsweise vier Punkten Vorsprung einigermaßen in Reichweite. Und da der Vorletzte SV Wehen Wiesbaden in Bielefeld verlor, geht der KSC als Tabellen-16. in den 25. Spieltag.

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Gegner ist am Samstag (13 Uhr) auswärts der viertplatzierte 1. FC Heidenheim. Egal wie es ausgeht: Der Druck vor dem dann folgenden Heim-Doppelpack gegen den SV Darmstadt 98 (14. März) und Bochum (20. März), ahnte Eichner, der werde noch größer sein als der vor dem Nürnberg-Spiel.

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