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2. Bundesliga

KSC-Gegner-Check: Das Wichtigste zum VfL Osnabrück

Ein sattes 3:0 stand im September 2019 auf der Anzeigetafel des Stadions an der Bremer Brücke. Das Duell der Aufsteiger entschied der VfL deutlich. Die Hinserien beider Teams verliefen unterschiedlich. Wo steht der VfL Osnabrück jetzt? Das Wichtigste im KSC-Gegner-Check:

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13-10-2017 / pmk / MZ144660 Fussball/Herren 3.Liga Saison 2017/2018 VfL Osnabrueck Marius GERSBECK (21) -Torwart- Osnabrueck *** 13 10 2017 pmk Football men 3 League Season 2017 2018 VfL Osnabrueck Marius Gers Beck 21 Goalkeeper Osnabrueck Foto: imago-images

Ein sattes 3:0 stand im 1. September 2019 auf der Anzeigetafel des Stadions an der Bremer Brücke. Das Duell der beiden Aufsteiger aus der 3. Liga entschied der VfL deutlich zu seinen Gunsten. Dem Karlsruher SC hingegen schlug der Dämpfer nachhaltig aufs Gemüt. Die Hinserien der beiden Teams verliefen danach unterschiedlich. Wo steht der VfL Osnabrück jetzt? Das Wichtigste im KSC-Gegner-Check:

Der Karlsruher SC hat sich im Jahr 2020 noch nicht mit Ruhm bekleckert. Nach dem Aus im Pokal beim Regionalligisten aus Saarbrücken kassierten die Badener beim Hamburger SV auch eine teils unglückliche 0:2-Pleite. Für Karlsruhes neuen Trainer Christian Eichner steht gegen den VfL nun am Sonntag, 13:30 Uhr, das erste Heimspiel als hauptamtlicher Übungsleiter an.

Das ist die Situation beim VfL Osnabrück

Vor knapp drei Monaten waren die Niedersachsen sogar in Schlagdistanz an die Aufstiegsränge herangerückt und drehten die fußballerische Welt im zweitklassigen Norden beinahe auf den Kopf. Furios wurde der großes HSV im Stadion an der Bremer Brücke am 15. Spieltag mit 2:1 besiegt. Eine Woche später schenkte der VfL Kiel im Auswärtsspiel sogar vier Buden ein. Danach folgte noch ein 3:0 gegen Dynamo Dresden - geht da was in Sachen Aufstieg? Manch ein Osnabrück-Fan hatte wohl schon Darmstadt 98 und den SC Paderborn als Vorbild vor Augen. Beide Teams marschierten von der 3. Liga in die Bundesliga durch.

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Vorerst lautet die Antwort: Nein. Denn glorreich ist der VfL Osnabrück nun wahrlich nicht in das Jahr 2020 gestartet. Ein magerer Punkt steht nach drei Spielen in der 2. Bundesliga auf der Habenseite. Immerhin: Einer mehr als der Karlsruher SC. Dennoch herrscht rund um die Bremer Brücke noch keine extrem erhöhte Alarmbereitschaft in Sachen Abstiegskampf. Mit 27 Punkten steht der Aufsteiger auf einem einstelligen Tabellenplatz (Neunter). Sechs Zähler liegen die Osnabrücker vor dem 16. Rang. Beim VfL übt man sich gekonnt in Ruhe.

Deshalb läuft es aktuell beim VfL Osnabrück

Und in Sachen Ruhe kennen sich die Niedersachen aus. Cheftrainer Daniel Thioune ist seit einer gefühlten Ewigkeiten beim VfL aktiv. Früher Spieler, dann Jugend- und Assistenzcoach, seit 2017 als Chef-Übungsleiter.

"Unfassbar", bezeichnete Thioune das Jahr 2019 des Aufsteigers im Podcast der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Unfassbar", weil die Osnabrücker quasi souverän durch die 3. Liga marschierten und die Euphoriewelle in der höheren Spielklasse weiter reiten. "Unfassbar", weil selbst Thioune von der Entwicklung seines VfL ein wenig beeindruckt ist. Sein VfL, weil: "Es ist für mich als Osnabrücker eine riesengroße Motivation, diesen Job ausüben zu dürfen", erklärte der 45-Jährige.

Kein Wunder, dass Thiounes auslaufender Vertrag schon im September 2019 um ein Jahr verlängert wurde. Sportchef Benjamin Schmedes fand dafür mehrere Gründe: "Diese Entscheidung habe ich nicht in erster Linie vom sportlichen Erfolg abhängig gemacht, sondern von der inhaltlichen Arbeit gemeinsam mit Co-Trainer Merlin Polzin.“ Beim VfL, entsteht der Eindruck, der Blick reicht über den Tellerrand hinaus.

Das sind die sportlichen Stärken des VfL Osnabrück

Mit Felix Agu haben die Osnabrücker wohl eines der größten Talente als Rechtsverteidiger im deutschen Fußball in ihren Reihen. Der 20-Jährige steigerte den Zahlen des Onlineportals transfermarkt.de binnen sechs Monaten seinen Marktwert von 250.000 Euro auf 1,25 Millionen. Sechs Vorlagen hat der schnelle Defensivmann in seiner ersten Zweitliga-Saison bereits aufgelegt - Belege für den Vorwärtsdrang des U21-Nationalspielers, der aber auch durch seine Kampfkraft auffällt. Die linke Außenbahn des KSC muss also aufpassen.

Und auch von einem anderen Osnabrücker geht Gefahr aus: Marcos Álvarez ist offensiv der Dreh- und Angelpunkt der Niedersachsen. Der 28-Jährige schießt Standards, leitet Angriffe ein und hat bereits neun Treffer auf seinem Konto - zwei davon erzielte er beim 3:0-Sieg in der Hinrunde gegen den KSC. Dazu hat er zwei Treffer vorbereitet.

Das sind die Schwächen des VfL Osnabrück

So wichtig beide Spieler für den VfL sind, so groß ist die Sorge beim Osnabrücker Anhang, dass Álvarez und Agu weiterhin zu 100 Prozent mit dem Kopf bei der Sache sein werden. Denn: Agu wechselt im Sommer ablösefrei zum SV Werder Bremen. Bremens Trainer Florian Kohlfeldt freut sich bereits auf einen einen Spieler mit einer „guten Geschwindigkeit und einem guten Passspiel“, wie er der Deichstube Anfang Februar mitteilte.

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Während es den Außenverteidiger nur wenige Kilometer weiter Richtung Norden verschlägt, geht der Stürmer den weiten Weg bis nach Krakau. Álvarez schließt sich dem KS Cracovia an, aktuell zweiter der ersten polnischen Liga. Der Deutsch-Spanier erklärt seinen Weggang nach bislang 162 Spielen für den VfL in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung pragmatisch: "Mit dem Vertrag habe ich Planungssicherheit, bis ich fast 32 bin. [...] Als Stiefvater von zwei Kindern muss ich für eine Familie sorgen. Je mehr man verdient, desto einfacher ist das." Zwar sei das Gehalt in Polen nun auch nicht so viel, dass er ausgesorgt habe. So verschaffe er sich aber Ruhe, um sich auf die Zeit nach seiner Karriere vorzubereiten.

Zusätzlich bitter für den VfL: Für beide Spieler werden die Niedersachsen keine Ablöse erhalten.

Für Gesprächsbedarf sorgte auch das aktuelle Torhüter-Duell zwischen Nils Körber (23) und Philipp Kühn (27). Körber begann die Saison als eigentlich gesetzte Nummer eins. Am vierten Spieltag wechselte Thioune verletzungsbedingt seinen Rückhalt, Kühn übernahm und blieb bis zur kuriosen 1:3-Pleite gegen den SV Sandhausen im Kasten.

Dabei wurde Kühn von Schiedsrichter Timo Gerach mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Der Grund: Kühn verließ die Torlinie beim einem Strafstoß zu früh - und kassierte seine zweite Gelbe Karte. Gegen Nürnberg hielt Körber souverän. Wer steht nun beim Gastspiel in Karlsruhe im Tor? Torwarttrainer Rolf Meyer verwies gegenüber den NOZ auf Nachfrage, wer das Duell nun für sich entschieden habe, auf Aussagen aus der Hinrunde. Damals habe man sich dazu entschieden, mit Körber ins Rennen zu gehen. Ob das nun dauerhaft so bleibt, wird der Sonntag klären.

Und das ist auch noch wichtig

Apropos Torhüter: Ein Ex-Keeper des VfL ist heute in Reihen des Karlsruher SC aktiv. Marius Gersbeck, gebürtiger Berliner, stand zwischen den Jahren 2016 und 2018 in 74 Spielen in der 3. Liga und im Pokal für Osnabrück im Tor. Der frühere U-19-Europameister wurde von der Hertha aus Berlin ausgeliehen und mauserte sich schnell zum Stammtorwart und Leistungsträger an der Bremer Brücke. Vor seiner Rückkehr nach Berlin riss er sich Ende April 2018 das Kreuzband und verpasste weite Teile der nächsten Saison. Im Sommer 2019 holte der KSC Gersbeck zum Schnäppchenpreis für etwa 45.000 Euro. Bisher kam der 24-Jährige in zwei DFB-Pokalspielen zum Einsatz.

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