Der Kalrsruher SC bleibt in der Erfolgsspur: In der Liga stehen nach zwei Spieltagen sechs Punkte und Platz eins zu Buche. Am Montagabend brachte die Elf von Alois Schwartz auch die erste Pokalrunde erfolgreich hinter sich: Gegen Bundesliga-Absteiger Hannover 96 spielte der KSC vor allem in der zweiten Hälfte stark.
Sein Glück, das gab Lukas Grozurek hinterher in den Katakomben zu, habe er in jener 53. Minute gar nicht so recht fassen können. Nachdem der Neuzugang den Karlsruher SC im Pokal-Duell mit Hannover 96 in Führung geschossen hatte, musste er noch einige bange Sekunden überstehen, ehe er sein erstes Pflichtspieltor für den Zweitliga-Aufsteiger mit den Kollegen ausgiebig feierte.
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Dass der Videobeweis im DFB-Pokal erst im Achtelfinale greift? „Das habe ich nicht gewusst“, bekannte Grozurek nach dem 2:0(0:0)-Erfolg seines neuen Arbeitgebers in der ersten Runde gegen den Bundesliga-Absteiger, dem Marvin Wanitzek mit seinem Strafstoßtor nach gut einer Stunde endgültig den Zahn gezogen hatte.
Damit revanchierten sich die Badener für die 0:6-Pokalklatsche gegen 96 aus dem Vorjahr.„Einen absolut verdienten Sieg“ hatte Hannovers Coach Mirko Slomka gesehen, der vor rund zweieinhalb Jahren für wenige Monate auf der Trainerbank des jetzigen Gegners gesessen hatte. „Der Kampfgeist und die Wucht“ der Karlsruher seien ausschlaggebend gewesen, fand Slomka, dessen Kollege Alois Schwartz schlichtweg meinte: „Es passt gerade.“
Hannover zunächst dominant
Vor der Pause hatte jedoch noch nicht alles so gepasst, wie sich das der KSC-Chefcoach vorgestellt hatte. Die Gäste hatten deutlich mehr Ballbesitz und durch Hendrik Weydandt (9.) und Marvin Duksch (13.) auch ganz passable Kopfballgelegenheiten. Der KSC, nach zwei Auftaktsiegen Spitzenreiter in Liga zwei, agierte mitunter zu passiv, war dem Führungstor zwischenzeitlich in Person von Philipp Hofmann (5.), David Pisot (19., 31.) und Marc Lorenz (10.), der nur den Pfosten traf, dennoch näher.
Die bis dato beste Möglichkeit ließ dann unmittelbar vor dem Pausenpfiff 96-Stürmer Duksch aus, der aus kurzer Distanz Pisot anschoss.Der KSC-Kapitän war es auch, der nach Wiederbeginn die Führung einleitete. Nach Pisots energischer Balleroberung kam die Kugel zu Lorenz, dieser setzte Grozurek in Szene, der wiederum frei vor 96-Keeper Ron-Robert Zieler eiskalt vollstreckte (53.).
Pourié im Abseits
Beim 4:2-Sieg gegen Dresden war Grozurek zuletzt noch ein Treffer nach Videobeweis aberkannt worden. Dieses Schicksal, wenn auch ohne technisches Hilfsmittel, ereilte vier Minuten nach der Führung Lukas Fröde, bei dessen Distanzknaller in die Maschen Pourié in Abseitsposition gestanden haben soll. Nichts zu rütteln gab es dann aber am Elfmetertor von Wanitzek nach gut einer Stunde, dem ein Foul von Edgar Prib an Marvin Pourié vorausgegangen war.
Der Bundesliga-Absteiger intensivierte danach seine Offensivbemühungen, blieb aber ohne Durchschlagskraft. Nur Weydandt war per Kopf noch einmal dem 1:2 nahe (87.). Der KSC verteidigte diszipliniert und sorgte hin und wieder für Entlastung, etwa bei Wanitzeks Fernschuss, den Zieler parierte (80.).
Selbstbewusst an die Förde
Und Florent Muslija? Dessen Rückkehr auf den Wildpark-Rasen beendete Slomka acht Minuten vor Schluss. Der frühere KSC-Profi, vor knapp einem Jahr zu den Niedersachsen gewechselt, war zuvor vor allem durch eine Schwalbe und einen Wutausbruch gegen den am Boden liegenden Fröde aufgefallen, der mit Gelb bestraft wurde.
Der wiederum wollte den Traumstart nicht überbewerten. „Wir müssen realistisch bleiben“, betonte Fröde, der aber ankündigte, man fahre „mit viel Mut und Selbstvertrauen“ nach Kiel. Dort wollen die Badener am Sonntag (13.30 Uhr) in der Liga möglichst nachlegen.