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Trotz sportlicher Klarheit

Michael Becker: Wegen Corona muss KSC weiter viele Variablen beachten

Michael Becker war auf dem Fürther Ronhof Augenzeuge der Last-Minute-Rettung des Karlsruher SC. Im Interview mit den BNN äußert sich der kaufmännische Geschäftsführer des KSC dazu, was das jetzt für seinen Bereich bedeutet.

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KSC-Geschaeftsfuehrer Michael Becker. Foto: GES

Michael Becker war auf dem Fürther Ronhof Augenzeuge der Last-Minute-Rettung des Karlsruher SC. Im Interview äußert sich der kaufmännische Geschäftsführer des KSC dazu, was das für seinen Bereich bedeutet.

Eine brutale Summe, die weg und nicht aufzuholen ist.

Herr Becker, wie froh sind Sie über die Planungssicherheit?
Michael Becker

Auch ich bin natürlich sehr glücklich über den Klassenerhalt nach dieser turbulenten Zeit. Die Zweite Bundesliga stellt für uns eine ganz andere finanzielle Grundlage dar und bietet weitere Potenziale. Leider hat aufgrund von Corona natürlich die ganze Branche Profifußball weiter mit großen Einschränkungen und Unsicherheiten zu kämpfen. Wir befinden uns weiterhin in einer noch nie da gewesenen Krise.

Mit welchen Variablen haben Sie vor allem zu kämpfen?
Becker

Wie reagieren die Sponsoren? Welche Abschläge haben wir zu erwarten? Wann gibt es wieder Zuschauer? Wenn ja, wie viele? Da gibt es momentan noch sehr viele Fragezeichen. Es ist auch gar nicht sicher, wann es wieder losgeht. Der 11. beziehungsweise 18. September sind nur ungefähre Daten. Was ist mit den Fernsehgeldern? Was kriegen wir tatsächlich? Reduzierungen für alle Clubs wurden bereits von der DFL angekündigt. Auch ist noch nicht klar, wie sich die Liga genau zusammensetzt. Ich denke, dass wir Mitte Juli informiert werden, was ausgeschüttet wird und werden dann auf Basis der Infos ständig unsere Planungen aktualisieren.

Stimmt es, dass Sie den Lizenzspieler-Etat um zehn Prozent auf etwa 8,2 Millionen Euro reduzieren müssen?
Becker

Wie fast alle Vereine, müssen auch wir wegen Corona Einsparungen in vielen Bereichen vornehmen. Wegen der unterschiedlichen Variablen lässt sich die Höhe der Abstriche aber noch nicht benennen. Unsere Planungen sind zunächst mal so, dass wir bis Jahresende ohne Zuschauer kalkulieren. Das macht einen Verlust von knapp drei Millionen Euro aus. Eine brutale Summe, die weg und nicht aufzuholen ist. Dennoch: Wir sind bis Saisonende durchfinanziert, sonst hätten wir die Insolvenz nicht vermeiden können. Wichtig ist, dass wir uns in der nächsten Saison ganz klar an die Budgets halten und nachhaltig wirtschaften, um nicht wieder in die Lage zu kommen, in der wir vor 15. Mai waren.

Inzwischen wurde bekannt, dass Carsten Klocke, Geschäftsführer der Klocke GmbH in Weingarten, der Investor ist, der jüngst KSC-Aktien für eine Million Euro zeichnete. Ist es richtig, dass der Unternehmer noch von Ingo Wellenreuther akquiriert worden war?
Becker

Herrn Klocke war es wichtig, dass sein Name zunächst in der Öffentlichkeit nicht genannt wird. Deshalb finden wir es nicht gut, dass er nun publik wurde. Geplant war, die Mitglieder in der nächsten ordentlichen Versammlung im Oktober darüber zu informieren. Es stimmt, dass der Vizepräsident Günter Pilarsky und Herr Wellenreuther im Rahmen der Sanierung schon Kontakt aufgenommen hatten. Aus organisatorischen Gründen, Stichwort Zeitdruck, kam das noch nicht zustande.

Ist der KSC wegen der angesprochenen Einnahmeausfälle nicht gezwungen, Transfererlöse zu erzielen, die im Falle eines Verkaufs von Philipp Hofmann denkbar wären?
Becker

Um die nächste Saison zu finanzieren, brauchen wir keine. Falls aber ein Angebot in entsprechender Höhe kommt, werden wir uns damit beschäftigen müssen. Es gilt dann gemeinsam abzuwägen und zu entscheiden, was für den KSC das Beste ist.

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