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1:1 gegen Osnabrück

Nur Remis für den KSC: Das sagen Eichner, Kreuzer und Co

Christian Eichner hatte sich gegen Ende von seinen Spielern hin- und herreißen lassen. Mal pfiff der Trainer des Karlsruher SC auf die Begrenzungen der Coaching-Zone, mal durchmaß er sie gestikulierend von links nach rechts und zurück.

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Trainer Christian Eichner (KSC) gestikuliert. GES/ Fussball/ 2. Bundesliga: Karlsruher SC - VfL Osnabrueck, 16.02.2020 Football/Soccer: 2. Bundesliga: KSC vs VfL Osnabrueck, Karlsruhe, February 16, 2020 Foto: None

All das, nach sechs erfolglosen Spielen des Tabellenvorletzten, in nervöser Erwartung, dass der gordische Knoten durchschlagen würde. Philipp Hofmanns Führungstor war da das einzige Ereignis gewesen, das Einfluss auf die Position des KSC im Zweitliga-Abstiegskampf hatte.

Gordon zur entscheidenden Szene vor dem 1:1-Ausgleich

Bis dann eben der 1,94 Meter große Innenverteidiger Daniel Gordon nach einem hohen Ball von Niklas Schmidt an der Strafraumgrenze niedersank, auf ein Foulspiel des 13 Zentimeter kleineren Benjamin Girths gegen sich spekulierend, während jener den Ball zum anderen Joker Marcos Alvarez abtropfen ließ, der in der dritten nachgespielten Minute mit einem Rechtsschuss den Ausgleich zum 1:1(1:0)-Endstand herstellte. „Ich gehe gerade hoch zum Kopfball und er gibt mir den Schubser, der ihm den Vorteil verschafft“, kommentierte Gordon später die Szene, die dem KSC so weh tat.

Kreuzer: Eichner habe das Vertrauen der Mannschaft

Matt sank Eichner Sekunden darauf in seinen Plastikstuhl am Spielfeldrand. Dass er im Vorwärtsgang von seiner Elf „nicht Zirkus Krone“ zu erwarten hatte: Das war ihm klar. Aber ihr Leistungsabfall nach der Pause gegen alle Logik ließ ihn auch ehrlich festhalten, dass das Ende „verdient“ kam. Oliver Kreuzer sagte, dass Eichner Cheftrainer bliebe: „Er hat das Vertrauen der Mannschaft. Ich weiß, wie er mit ihr arbeitet und mit ihr kommuniziert. Ich wüsste nicht, ob der Mister X hier etwas anderes machen würde“, so der Sportchef.

Carlson musste über Nacht im Krankenhaus bleiben

Der wegen einer Risswunde an der Schläfe getackerte Dirk Carlson musste über Nacht in der Klinik bleiben. Die Ärzte wollten ausschließen, dass der in der 33. Minute vom Platz getragene Verteidiger schwerere Kopfverletzungen davontrug. Bei einer Abwehraktion hatte VfL-Startelfdebütant Assan Ceesay im eigenen Sechzehner „voll durchgeladen“ (VfL-Trainer Daniel Thioune) und Carlson unbeabsichtigt mitten im Gesicht getroffen. Der Platzverweis, er war hart. Der Strafstoß dann: konsequent. Wanitzek zielte mittig. VfL-Keeper Philipp Kühn parierte den Ball mit den Beinen.

Kobald muss hinten rechts ran

Für Carlson brachte Eichner Christoph Kobald, der sich rechts in der Viererkette einordnete, wofür Manuel Stiefler von dort für Carlson auf die linke Seite herüberwechselte. Es war im 800. Zweitligaspiel des KSC also früh vieles verquer gelaufen. Schon nach 13 Minuten hatte sich Eichner zum ersten Personalwechsel im 4-4-2 genötigt gesehen. Marc Lorenz hatte sich bei einem Zusammenprall mit Moritz Heyer und Joost van Aken an der Hüfte verletzt. Für ihn kam Lukas Grozurek.

Gueye zeigte gute Ansätze

Drei Minuten später bewahrte Benjamin Uphoff den KSC gegen Bashkim Ajdini (16.) vor einem Rückstand. Die Karlsruher hatten mehr Ballbesitz, durch Grozurek (25.), Wanitzek (27.), Gueye (36.) und David Pisot (42.) auch Chancen. Babacar Gueye, der bis zur 64. Minute durchhielt und dann angeschlagen Anton Fink Platz machte, zeigte als zweite Spitze gute Ansätze neben Hofmann. Dessen Torerfolg in der Nachspielzeit, der nach einer Wanitzek-Ecke aus dem Getümmel zustande kam, hätte den KSC beflügeln sollen.

Wanitzek spricht von möglicher Angst vor dem Ausgleich

Doch der dezimierte VfL investierte nach der Pause mehr, kam nach etwas mehr als einer Stunde auf Steilpass Schmidts zu einem Treffer durch Marc Heider. Florian Badstübner entschied per Videobeweis zurecht auf Abseits. Das Nachlassen im zweiten Abschnitt ging Wanitzek nach. „Wir haben den VfL davor gut unter Druck gesetzt, haben durchgeschoben. Im zweiten Abschnitt sind wir immer einen Schritt zurückgegangen, hatten vielleicht Angst, den Ausgleich zu kassieren, wenn es wieder über die Außen gefährlich wurde.“

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