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Nun Coach bei Racing Straßburg

Stilles Karriere-Ende in Corona-Zeiten: Ex-KSC-Spieler Gaétan Krebs hört auf

„Fußball, speziell die Bundesliga“, sagt Gaétan Krebs, „das ist schon geil. Ich hätte das gerne noch mal gehabt, jetzt ist es zu spät“. Das „Glücksgefühl“ am Spieltag, diese Energie von den Rängen beim Einlaufen ins Stadion, der gemeinschaftliche Torjubel, ja, das Spiel als gutbezahlte Arbeit. „Ich werde hoffentlich nichts vermissen“, wünscht sich der 34 Jahre alte Elsässer, der nun loslässt, was ihn eineinhalb Jahrzehnte lang umfasste. Dieser Kick. Das Adrenalin. Sein letzter Arbeitstag als Profi wird der Tag seines letzten Trainings sein: Den kommenden Mittwoch hat sich der frühere Profi des Karlsruher SC schon länger vorgemerkt.

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Prägte viele Jahre das Mittelfeld des KSC: Gaétan Krebs - hier im Einsatz gegen den VfL Bochum. Archivbild. Foto: N/A

KSC-Fans dürfte er noch in guter Erinnerung sein: Gaétan Krebs, kleingewachsener Mittelfeldspieler mit elsässischen Wurzeln, stand zwischen 2009 und 2017 in 139 Zweitligaspielen für die Badener auf dem Platz. Dieser Tage beendet Krebs seine Karriere - und hat die nächste schon vor Augen.

„Fußball, speziell die Bundesliga“, sagt Gaétan Krebs, „das ist schon geil. Ich hätte das gerne noch mal gehabt, jetzt ist es zu spät“. Das „Glücksgefühl“ am Spieltag, diese Energie von den Rängen beim Einlaufen ins Stadion, der gemeinschaftliche Torjubel, ja, das Spiel als gutbezahlte Arbeit. „Ich werde hoffentlich nichts vermissen“, wünscht sich der 34 Jahre alte Elsässer, der nun loslässt, was ihn eineinhalb Jahrzehnte lang umfasste.

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Dieser Kick. Das Adrenalin. Sein letzter Arbeitstag als Profi wird der Tag seines letzten Trainings sein: Den kommenden Mittwoch hat sich der frühere Profi des Karlsruher SC schon  länger vorgemerkt.

„Ich habe mich im Kopf darauf vorbereiten können. Eigentlich von dem Moment an, als ich beim SV Elversberg vor drei Jahren unterschrieb“, erzählt Krebs. Corona entzog der seit Herbst 2019 kaum noch aufgebotenen kleinen Größe selbst die Regionalliga-Bühne für eine Abschiedstour.

Der stille Abgang passt zum Mann aus Mulhouse. In den Vordergrund drängte es ihn nie. Ihn, der als einer der kleinsten Spieler der Bundesliga-Geschichte seine Haken schlug. 139 Zweitligaspiele (11 Tore) bestritt er zwischen 2009 und 2017 für den Karlsruher SC, hinzu kamen 25 Drittligaeinsätze und vier Relegationsmatches.

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Von Kauczinski und Giannikis viel gelernt

Die 165 Zentimeter Körpergröße habe der Mittelfeldspieler mit der feinen Technik auf dem Platz nie als Nachteil erlebt. Solange sein Körper mitspielte. Ein Kreuzbandriss leitete 2016/2017 zur finalen Karrierephase über.

Highlights mit den Karlsruhern: Die Zweitliga-Rückkehr 2013 und die Saison 2014/2015, die in der Relegation gegen den HSV mündete, hebt er hervor. „Das war eine brutal gute Runde für KSC-Verhältnisse. Das Ende war traurig“, erinnert sich Krebs daran und an Markus Kauczinski und Argirios Giannikis.

Während jener Zeit habe er begonnen, „anders zu denken“ und sich auszumalen, wie es wäre, nach dem Fußball selbst in eine Trainerkabine einzuziehen. Beim sechstklassigen FC Saargemünd sammelte er in der U15 und zuletzt in dessen U17 Erfahrungen als Co-Trainer.

Demnächst wird er als U-15-Assistent zu seinem ersten Proficlub Racing Straßburg zurückkehren. Ins Nachwuchszentrum, das François Keller leitet, dessen Bruder Marc Racing-Präsident ist.

Marc Keller trug von 1996 bis 1998 auch das KSC-Trikot. Krebs denkt an Jacky Duguépéroux. „Er war mein U15-Trainer und später mein erster Profitrainer.“ So eine Geschichte zu wiederholen, wäre für Krebs ein Traum. Von Dugépéroux, Kauczinski und Elversbergs Coach Steffen Horst habe er vieles gelernt. „Ich habe viele Trainer gesehen, aber die drei waren top.“

Luca Toni, so ein Schrank

Den heutigen HSV-Trainer Dieter Hecking, unter dem er in der Saison 2007/2008 bei Hannover 96 sein Bundesliga-Debüt feierte und alle 20 Erstliga-Einsätze hatte, erwähnt Krebs nicht. Das 4:3 gegen Werder Bremen, mit Robert Enke im Tor, ist ihm schillernd aus jenen Tagen in Erinnerung.

Welche Gegenspieler ihm größten Respekt einflößten? Krebs überlegt länger als gedacht. Dann lacht er, vor dem geistigen Auge sieht er den Ghanaer im eigenen Team. „Godfried Aduobe im Training, das war ekelhaft. Er war immer eine kleine Maschine.“ Schließlich fällt dem Vater zweier Tochter, fünf Monate und viereinhalb Jahre alt, Luca Toni ein. „Ich stand neben ihm und dachte: Was für ein Schrank. Das war der Spieler, bei dem ich nie verstehen konnte, wie eine Maschine wie er Fußball spielen kann. Brutal.“

Der Italiener erledigte im Oktober 2008 mit dem FC Bayern die Hannoveraner mit dem staunenden Krebs im Alleingang.

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