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Ein wahrer Krimi

Wellenreuther bietet Bündnis KSC über Anwalt "faire Gespräche" an

Beim KSC steht die Woche der Wahrheit an. Am Freitag sollen die Mitglieder des Vereins über eine Planinsolvenz abstimmen. Sollte Ingo Wellenreuther aber zuvor als Clubchef zurücktreten, würde eine Investorengruppe sechs Millionen Euro frisches Geld in den Club pumpen und diese Abstimmung unnötig machen.

Ingo Wellenreuther
Ingo Wellenreuther. Foto: Hasan Bratic/dpa

Vor kurzem galt in den Gremien des Karlsruher SC das heiß debattierte Szenario noch als unvermeidlich: Die Geschäftsführer Michael Becker und Oliver Kreuzer, wie sie am 15. Mai zu später Stunde mit dem dann taufrischen Mitglieder-Plazet den Nachtbriefkasten des Insolvenzgerichts ansteuern. Dann aber trat, vertreten durch den Karlsruher Anwalt Jörg Schröder, das sogenannte „Bündnis KSC“ auf den Plan. Es bietet dem Zweitligisten eine Perspektive, wie dieser Akt zu vermeiden wäre.

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Zweites Ultimatum verstrichen - Angebot bleibt

Das Angebot: So Clubchef Ingo Wellenreuther zurücktritt, kauft die bislang nur teilweise identifizierte Investorengruppe KSC-Aktienpakete im Wert von sechs Millionen Euro. Ultimaten zur Annahme gab`s. Das zweite ließ Wellenreuther am Sonntag verstreichen. Das Angebot wurde danach aber nicht zurückgezogen. Am Abend wiederholte Wellenreuther, dass ein Rückzug für ihn nicht in Betracht kommt, solange seine Bedingungen für Gespräche unerfüllt bleiben.

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Ein Schreiben diesen Inhalts, das der von ihm hinzu gezogene Münchner Anwalt Georg Streit der Bündnis-Seite übersendete, hält fest, dass der Weg über Dritte fortan unterbleiben möge und dass der Amtsinhaber sich „fairen Gesprächen nicht verschließen“ werde, „wenn diese die Aussicht bieten, dem KSC vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Situation zu helfen“.

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Vier Forderungen an das Bündnis

Das den BNN vorliegende Schreiben formuliert vier Forderungen. Zum einen solle Schröder alle von ihm vertretenen Mitglieder des „Bündnis KSC“ und deren Entscheider („Keine Strohleute“) benennen und Vollmachten beifügen. Zum anderen bittet Streit um Vorlage des „Letter of intent“ über die sechs Millionen Euro, die – drittens – auf ein Treuhandkonto eingezahlt werden sollen, „so dass diese dem KSC umgehend zufließen können, sobald eine Einigung gefunden ist und sicher an die wirtschaftlich Berechtigten zurückfließen können, sollte keine Einigung gefunden werden“.

Außerdem soll das Bündnis ein Konzept vorlegen. Seit Samstag lässt sich Wellenreuther von seinem Anwalt im Beirat flankieren. Derweil kursieren im Netz „Steckbrief“-Bildchen, mit denen das Angebot als erpresserische „Kopf-Geld-Methode“ verhöhnt wird.

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Müller stünde "Stand jetzt" nicht zur Verfügung

Martin Müller hatte am Freitag verneint, mit dem Bündnis etwas zu tun zu haben. Am Samstag, nachdem die BNN ihn entsprechend zitiert hatten, gab der Chef der GEM Ingenieursgesellschaft an, sich missverständlich ausgedrückt zu haben. „Ich unterstütze das Bündnis, bin aber nicht dessen Initiator“, betonte er.

„Stand jetzt“ stehe er für das Präsidentenamt im Fall der Fälle nicht bereit. „Vor einem Dreivierteljahr wurde mir ein anderer vorgezogen. Warum soll ich es jetzt nochmal versuchen? Ich bin mir sicher, es wird jemand gefunden werden, der seriös wirtschaften und den KSC weiterbringen kann“, äußerte Müller.

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