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Historischer Triumph

Ötigheimer Marc-Alexander Hammer schreibt Golf-Geschichte

Der Ötigheimer Golfer Marc-Alexander Hammer hat mit der deutschen Mannschaft im niederländischen Hilversum die Europameisterschaft gewonnen. Nie zuvor war das einer deutschenn Mannschaft gelungen.

Mann, Pokal,  Medaille,  Rasen,  Bäume
Strahlender Sieger: Bei der Mannschaftseuropameisterschaft in Hilversum sicherte sich der Ötigheimer Golfer Marc-Alexander Hammer mit dem deutschen Team den Titelgewinn. Foto: Stefan Bluemer

Der junge Ötigheimer Marc-Alexander Hammer hat im deutschen Golfsport Geschichte geschrieben: Der 22-Jährige gewann bei der Team-Europameisterschaft im niederländischen Hilversum mit der deutschen Mannschaft den Titel. Es war das erste Mal, dass einem Team aus Deutschland solch ein Erfolg gelang. „Das hat historische Bedeutung. Dreimal stand Deutschland zuvor schon im Finale. 1969, 1999 und 2005 sollte es nicht sein. Diese ungemein starke Mannschaft hat aber diesmal von Beginn an brilliert und ist mehr als verdient Europameister geworden“, strahlte Marcus Neumann, Sportvorstand des Deutschen Golf Verbandes (DGV) nach dem Triumph.

Nach Siegen über Österreich im Viertel- und die Schweiz im Halbfinale bezwang das deutsche Team Titelverteidiger Schweden im Finale mit 2:1.

Finale erst am 18. Grün entschieden

Beide Mannschaften lieferten sich dabei eine spannungsgeladene Auseinandersetzung, die erst auf dem 18. Grün entschieden wurde. Der für den Golfclub Mannheim-Viernheim startende Marc-Alexander Hammer gewann den EM-Titel an der Seite von Nick Bachem (Marienburger GC), Jannik de Bruyn ( Golfclub Hösel) und Einzel-Europameister Matthias Schmid (Golfclub Herzogenaurach).

Im Vierer, bei dem jeweils zwei Spieler eines Teams miteinander antreten und abwechselnd den Ball schlagen, war Hammer mit mit Nick Bachem unterwegs. In der entscheidenden Phase spielte Bachem am 18. Loch das Grün auf einer sicheren Seite an und Marc Hammer hatte die Chance, den Ball aus sechs Metern Entfernung einzuputten. Wie auf Schienen lief die Kugel auf das Loch zu, aber als Hammer schon jubeln wollte, blieb der Ball doch noch wenige Zentimeter außerhalb liegen.

Die besseren Nerven haben wohl den Ausschlag gegeben.
Marc-Alexander Hammer/ Golfspieler

Die Schweden mussten ihrerseits einen Putt aus etwa drei Metern Entfernung ins Ziel bringen, wenn sie noch ausgleichen wollten. Aber: Der Schlag aus kurzer Entfernung verfehlte sein Ziel und damit war für Deutschland der entscheidende zweite Punkt gewonnen. „Neben dem Gewinn der Jugendeuropameisterschaft 2015 mit der Mannschaft war dies mein bislang größter Erfolg“, erklärte Hammer im Anschluss an den Finalsieg.

Und wo lag der Schlüssel zum EM-Titel? „Am Ende haben wohl die besseren Nerven den Ausschlag gegeben“, glaubt der Ötigheimer, der außerdem betont, dass „wir die ganze Woche konstant gespielt haben und alle vier Spieler aus unserer Mannschaft gut drauf waren.“

Mann,  Schläger, Schild, Rasen
Zielsicher: Marc-Alexander Hammer präsentierte sich bei der Mannschafts-EM in Topform. Ende nächsten Jahres will er Profi werden. Foto: Stefan Bluemer

Dabei verlief die Vorbereitung coronabedingt keineswegs optimal. „Fünf Wochen konnten wir wegen Corona gar nichts machen, weil die Golfplätze geschlossen waren“, sagt Hammer. Dann gab es für die Nationalspieler einige Lehrgänge und kleinere Turniere, an denen sich auch Profis beteiligten. Einen weiteren herausragenden Sieg feierte Hammer im August bei den mit vielen Profis besetzten Starnberg-Open, wo er die gesamte Konkurrenz hinter sich ließ. Es war Hammers erster Erfolg auf der Pro-Golf-Tour.

Gute Chancen bei der Einzel-Europameisterschaft in Zürich

Zeit, um seine jüngsten Titel zu feiern bleibt dem 22-Jährigen aber kaum. In der nächsten Woche wartet bereits die Einzeleuropameisterschaft in Zürich. Und auch dort will Hammer angreifen: „Zumindest ein Platz auf dem Siegerpodest ist das Ziel.“ Danach gilt seine Konzentration vorwiegend der deutschen Mannschaftsmeisterschaft. Bis Mitte Oktober ist er mit dem Golfclub Mannheim auch hier gefordert - mit keineswegs unrealistischen Titelchancen.

Die in diesem Jahr vorgesehene Team-Weltmeisterschaft in Singapur wurde wegen Corona abgesagt. Auch hier hätte die deutsche Mannschaft in der Form, die sie in Hilversum zeigte, nach Einschätzung vieler Experten gute Chancen gehabt, weit vorne zu landen. Marc-Alexander Hammer hat unabhängig davon seine weitere Karriereplanung fest im Blick: „Eigentlich wollte ich schon Ende dieses Jahres Profi werden, wegen Corona muss ich allerdings den Plan noch verschieben. Ende nächsten Jahres aber ist es soweit.“

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