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Rennen in Mugello

Schumacher im Ferrari seines Vaters - Führung in Formel 2

Mick Schumacher macht weiter große Schritte in Richtung Formel 1. Als Führender der wichtigsten Nachwuchsserie bringt sich der Youngster in Stellung - und darf in Mugello ein ganz besonderes Auto fahren.

Mick Schumacher (l) besucht die Box von Ferrari.
Mick Schumacher (l) besucht die Box von Ferrari. Foto: Jennifer Lorenzini/Pool Reuters/AP/dpa

Die Ausfahrt im legendären Ferrari F2004 seines Vaters konnte Mick Schumacher nach der erstmaligen Eroberung der Gesamtführung in der Formel 2 voll und ganz genießen.

Am Sonntag durfte der 21-Jährige in dem Wagen, mit dem Michael Schumacher vor 16 Jahren seinen siebten und letzten WM-Titel geholt hatte, in Mugello für eine Spazierfahrt hinters Steuer. Der Youngster könnte bald schon selbst dauerhaft in einem aktuellen Auto der Motorsport-Königsklasse sitzen und sammelt dafür weiter fleißig Argumente. Sechs Rennen vor dem Ende liegt Schumacher aussichtsreich an der Spitze.

„Es war unglaublich, dieses Auto zu fahren. Es war so eine Emotion dabei“, sagte Schumacher im Ferrari-Overall. In Hockenheim hatte er schon einmal das Vergnügen in dem Fahrzeug. In Mugello sei es aber noch mal besonders, weil sein Vater dort unzählige Kilometer bei Testfahrten absolviert hatte und der Ort für die Familie eine große Bedeutung hat. „Es ist eine Ehre, das hier machen zu dürfen. Ich wäre gerne noch mehr Runden gefahren“, sagte Schumacher. „Dieses Auto hier in zweiter Generation zu fahren, ist sehr speziell.“

Zuvor waren für den Nachwuchs-Rennfahrer in der Toskana nicht mal Podestplätze nötig, um in der Formel 2 ganz nach vorne zu kommen. Die Ränge fünf am Samstag im Hauptrennen und vier am Sonntag im Sprint reichten nach Patzern der Konkurrenz, dass Schumacher mit 161 Punkten nun knapp vor dem Engländer Callum Ilott (153) liegt. Beide Piloten sind Mitglied des Nachwuchsprogramms der Scuderia Ferrari.

Der italienische Traditionsrennstall feierte am Sonntag seine 1000. Teilnahme an einem Grand Prix der Formel 1. Deswegen durfte der junge Schumacher in dem historischen Wagen mit der Startnummer 1 für ein paar Runden auf die Strecke. „Das ist mein absolutes Lieblingsauto“, sagte der aktuelle Ferrari-Stammfahrer Sebastian Vettel, der aus nächster Nähe ganz genau beobachtete, wie Schumacher in das Auto einstieg. Er selbst habe versucht, genau so einen Wagen zu kaufen, doch dieser sei „viel zu teuer“ gewesen, gestand Autosammler Vettel, der Michael Schumacher immer als sein großes Vorbild nennt.

Dass bald wieder ein Schumacher in der Formel 1 fährt - dann vielleicht sogar gegen Vettel - wird immer wahrscheinlicher. Schon jetzt gilt es als recht sicher, dass Schumacher Junior noch in diesem Jahr zum ersten Mal an einem Rennwochenende teilnehmen wird. Spekuliert wird über einen Einsatz im Freien Training bei den Ferrari-Kundenteams Haas oder Alfa Romeo. Einen konkreten Termin gibt es dafür bislang allerdings noch nicht. Der nächste logische Schritt wäre ein Cockpit als Stammfahrer. Der Gewinn der Meisterschaft ist das perfekte Argument, damit es vielleicht schon 2021 klappt.

„Besser hätte es überhaupt nicht laufen können“, sagte Schumacher nachdem er am Samstag von 15. Startplatz noch auf den fünften Rang gerast war und in seinem zweiten Formel-2-Jahr erstmals ganz oben steht. „Ein guter Start und solides Reifen-Management“ seien die Gründe für die Aufholjagd gewesen. „Wir hatten zwei Mal Safety-Car, das hat mir auch nicht geschadet“, ergänzte Schumacher.

Die nächsten beiden Rennen finden in zwei Wochen im russischen Sotschi statt. Zum Abschluss folgen bis Anfang Dezember vier weitere Läufe in der Wüste von Bahrain.

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