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Schwimm-Weltmeister

Wellbrock „bei Laune“ dank Biedermann und Phelps

Europameister, Weltmeister - und Olympiasieger? Den Kampf um Olympia-Gold musste Florian Wellbrock wie so viele Athleten in diesem Jahr vertagen. Die Verlegung der Sommerspiele könnte für den 22-Jährigen am Ende vielleicht sogar einen positiven Effekt haben.

Muss seinen Olympia-Traum um ein Jahr aufschieben: Schwimm-Weltmeister Florian Wellbrock.
Muss seinen Olympia-Traum um ein Jahr aufschieben: Schwimm-Weltmeister Florian Wellbrock. Foto: Andreas Gora/dpa

Weltrekordler Paul Biedermann und Rekordolympiasieger Michael Phelps sorgten in der langen Wettkampfpause hin und wieder für gute Stimmung bei Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock.

Das größte Rennen von Biedermann, der WM-Sieg im Jahr 2009 gegen US-Superstar Phelps in der noch heute gültigen Weltrekordzeit über 200 Meter Freistil, ist eines der Videos, das sich der 22-Jährige nur zu gerne anschaut. „Das hält mich bei Laune und lässt die Motivation nicht abreißen“, sagte Wellbrock, den aber auch die eigenen großen Auftritte der WM 2019 in Südkorea immer noch verzücken können.

Die Goldrennen findet Wellbrock jedes Mal „spannend, auch wenn ich ganz genau weiß, wer gewinnt.“ Das einzigartige Kunststück, bei einer WM sowohl über 1500 Meter im Becken als auch über zehn Kilometer im Freiwasser zu triumphieren, hätte ihn in diesem Jahr zur großen Hoffnung auf die erste olympische Beckenmedaille eines deutschen Schwimmers seit 2008 werden lassen - bis die coronabedingte Verschiebung ins nächste Jahr erfolgte. Für Wellbrock und die anderen deutschen Schwimmer standen wegen der Pandemie nicht einmal Wettkämpfe an. Nur intern konnte um Top-Zeiten geschwommen werden.

Der Olympia-Traum ist für den Europa- und Weltmeister aber nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Die Vorstellungen des Sportlers vom SC Magdeburg dürften beim Ringespektakel in Tokios Hauptstadt 2021 dieselben sein. „Natürlich habe ich als Weltmeister hohe Ziele, aber am Tag X kommt es eben nicht nur auf mich, sondern auch auf Konkurrenz und Tagesform an. Das Wichtigste ist sowieso, dass ich gesund bis zu den Spielen durchkomme - gerade in Zeiten wie diesen“, sagte Wellbrock im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Außer auf seinen beiden Goldstrecken von Südkorea geht der gebürtige Bremer auch über die 800 Meter Freistil an den Start, über die er bei der WM völlig überraschend im Vorlauf ausgeschieden war. „Wir versuchen, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen. Dass er dreimal an den Start geht und dreimal gut abschneidet“, sagte Trainer Bernd Berkhahn. „Das Potenzial hat er auf alle Fälle.“

Möglicherweise könnte die Verschiebung um ein Jahr für Wellbrock als jungen Athleten einen positiven Effekt haben. „Einen Vorteil habe ich bestimmt biologisch, weil ich mit 23, 24 im besten Sportleralter bin für einen Schwimmer. Aber ich muss auch aufpassen, dass nicht zu viel starke Konkurrenz nachrückt“, sagte er im Sky-Interview. Im 1500-Meter-Finale von Gwangju war nur der achtplatzierte Norweger Alexander Norgaard jünger.

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