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Zwischenbilanz des eActros rund um Rastatt und Gaggenau

Begeisterter E-Brummi-Fahrer nach Test auf Murgtalstrecke: „Diese Kraft ist der Hammer“

Daimler testet seit Juli 2019 mit der Firma Logistik Schmitt einen batterieelektrischen eActros. Das läuft so gut, dass der Truck deutlich früher auch auf die Murgtalstrecke kam – künftig wird sich der eActros dort mit Oberleitungs-Lastern messen.

Ein  batterieelektrischer Mercedes-Benz eActros fährt seit Januar auf der zukünftiger Oberleitungsstrecke bis zu 300 Kilometer täglich.
Dieser Truck kommt ohne Oberleitung aus: Ein batterieelektrischer Mercedes-Benz eActros fährt seit Januar auf der zukünftiger Oberleitungsstrecke bei Gaggenau. Foto: Daimler

„So macht Lkw-Fahren richtig Spaß“, sagt der Mann am Steuer des batterieelektrischen Mercedes-Benz eActros. Seit Juli 2019 ist dieser für die Logistikfirma Walter Schmitt GmbH (Bietigheim) unterwegs. „Drehmoment, Kraft – sofort. Das ist der Hammer“, ist der Brummi-Fahrer begeistert.

Mittlerweile hat der 25-Tonner bei 5.000 Touren rund 50.000 Kilometer zurückgelegt und 100.000 Paletten transportiert. Anfangs pendelte er zwischen dem Schmitt-Standort Ötigheim und Mercedes-Benz in Rastatt und mittlerweile auch über die B462 ins Werk Gaggenau.

„Der eActros ist bestens in unsere Flotte integriert“, so Rainer Schmitt, geschäftsführender Gesellschafter von Logistik Schmitt, am Mittwoch bei der digitalen Pressekonferenz im Unimog Museum in Gaggenau. Aufgeladen wird der eActros per mobiler Ladestationen während des Be- und Entladens der Waren auf dem Gelände von Logistik Schmitt.

Fahrzeug ist seit Anfang des Jahres auf Murgtal-Strecke unterwegs

Aufgrund der positiven Erfahrungen, die Schmitt und Daimler mit dem eActros machten, ist das Fahrzeug bereits seit Januar auch auf der Murgtal-Route unterwegs, die weitgehend der geplanten Oberleitungsstrecke von eWayBW entspricht. Auf dem Abschnitt zwischen Kuppenheim und Gernsbach-Obertsrot werden zwei Abschnitte mit Oberleitungen elektrifiziert.

In einer dreijährigen Testphase – laut Landesverkehrsministerium ab Sommer – sollen dort verschiedene Lkw untersucht werden. Dabei ist auch ein Laster mit Stromabnehmer, wie man ihn von Straßenbahnen kennt. Daimler selbst plant hingegen keinen Oberleitungs-Lkw, betont Manfred Schuckert, Leiter Emissionen und Sicherheit bei Daimler Nutzfahrzeugen bei dem Pressegespräch.

Ab Sommer bekommt die Firma Logistik Schmitt einen weiterentwickelten eActros, der die bisherige Reichweite – bei einer Batterieaufladung rund 200 Kilometer – deutlich übertreffen soll. eActros-Projektleiter Dalibor Dudic nennt nun das zweite Halbjahr, in dem die Serienproduktion des eActros in Wörth starten soll.

Angaben zum voraussichtlichen Produktionsvolumen im kommenden Jahr will er noch nicht machen. „Wir hoffen, Sie schnell überraschen zu können“, sagt er.

Daimler setzt bei Trucks auf andere Strategie als der VW-Konzern

Der VW-Konzern hatte in dieser Woche angekündigt, künftig seine schweren MAN- und Scania-Lastwagen – anders als Daimler auch im Fernverkehr – mit batterielektrischem Antrieb fahren zu lassen.

Daimler setzt auf eine andere Strategie, bekräftigt Schuckert: Serienstart für den eActros ist in diesem Jahr. Ab 2024 soll der ebenfalls rein batterielektrische Fernverkehrs-Lkw eActros LongHaul in Serie gehen.

„Für noch anspruchsvollerer Einsätze wollen wir unser Portfolio in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts zusätzlich um in Serie gefertigte Fernverkehrs-Lkw mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb ergänzen“, so Schuckert.

Bei den Kosten werde man über Diesel-Trucks liegen, so Dudic. Daher brauche man in den ersten Jahren Unterstützung von Land, Bund und EU.

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