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Trotz riesigen Energieverbrauchs

Die Badischen Stahlwerke in Kehl kommen bislang gut durch die Krise

Die Badischen Stahlwerke in Kehl zählen zu den zehn größten Stahlproduzenten Deutschlands und brauchen fast so viel Strom, wie alle Kölner zusammen. Trotzdem kommen sie bislang gut durch die Krise.

Einen Innenaufnahme der Stahlwerke Kehl BSW.
Stahl aus Baden: Die Badischen Stahlwerke in Kehl haben einen sicheren Platz in der Top Ten der deutschen Stahlproduzenten. Foto: Michael Bode/BSW

Die Badische Stahlwerke GmbH (BSW/Kehl) rechnet mit weiterhin hohen Energiepreisen und einem deutlichen Rückgang vor allem im Einfamilienhausbau. „Es ist damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach Bau- und Bewehrungsstahl in diesem Jahr zurückgeht“, teilt BSW-Geschäftsführer Markus Menges in Kehl mit. Das Elektrostahlwerk – eines der größten in Deutschland – ist Spezialist für Betonstahl, wie ihn die Bauindustrie benötigt.

Die Badischen Stahlwerke hätten wirtschaftlich aber ein sicheres Fundament und sehen sich für die Herausforderungen gut gewappnet. Menges rechnet damit, für dieses Geschäftsjahr beim Absatz wieder an die Größenordnungen der Jahre vor dem Krisenjahr 2022 heranzukommen.

Zuletzt war der Stahlabsatz gegenüber 2021 um rund 20 Prozent zurückgegangen. Konkreter wird das Familienunternehmen nicht. Als aktuellste publizierte Zahlen nennt die Datenbank North Data fürs Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 899,7 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von 13,3 Millionen Euro.

Die BSW haben einen enormen Strombedarf für ihre beiden Elektroöfen. Nach früheren Angaben benötigen sie fast so viel wie alle Kölnerinnen und Kölner zusammen. Ihre Produkte stellen die unverändert 850 Beschäftigten der BSW ressourcenschonend aus recyceltem Stahlschrott her. Beide Aspekte – Energiekosten und Recyclingware – waren aber 2022 „extrem fordernd“ fürs Unternehmen, so Menges.

Die Badischen Stahlwerke produzieren bis zu 2,4 Millionen Tonnen jährlich

So fielen Russland und die Ukraine als Lieferanten für Stahlschrott aus – was zu „einem drastischen Preisanstieg“ führte. Außerdem gab es Logistik-Probleme, da der Stahlschrott überwiegend per Schiff nach Kehl transportiert wird: Etliche Schiffsunternehmen konzentrierten sich auf den Getreide- und Kohle-Transport und nicht mehr auf Stahlschrott. Dann ließ das Rhein-Niedrigwasser nur geringere Tonnagen zu.

„Dennoch sind wir unterm Strich gut durchs Jahr gekommen“, so Menges. Man habe verstärkt an energiegünstigen Tagen gefertigt und durch Preiserhöhungen die gestiegenen Kosten in Teilen auffangen können. Kurzarbeit habe man trotz zeitweise gedrosselter Produktion keine anmelden müssen.

Die BSW haben einen sicheren Platz in der Top Ten der größten deutschen Stahlproduzenten. Sie können jährlich bis zu 2,4 Millionen Tonnen herstellen.

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