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Halbjahresbilanz vorgelegt

EnBW in Karlsruhe profitiert von Investitionen im Hohen Norden

Der Karlsruher EnBW-Konzern profitiert von seinen Investitionen im Hohen Norden. Doch auch Zukäufe helfen im Corona-Jahr. Finanzvorstand Thomas Kusterer bleibt jedenfalls bei seiner 2020-er-Prognose.

Windpark der EnBW
Profitabel auch durch ihre Windparks: Der Karlsruher Energiekonzern EnBW verdiente im ersten Halbjahr operativ 24,3 Prozent mehr. Unter dem Strich ging das Ergebnis wegen der Marktbewertung der Wertpapierbestände auf 184,2 Millionen Euro zurück. Foto: Jens Büttner/dpa

Die Öl-Multis ächzen in der Corona-Krise, doch den Strom-Konzernen geht es vergleichbar gut. Die Nummer drei in Deutschland, die Karlsruher EnBW, sieht unverändert keinen Grund, ihre Gewinnprognose für 2020 zu kassieren.

Bereits vor Ausbruch der Pandemie hatten die Karlsruher beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (adjusted Ebitda) mit einem Plus von 13 bis 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet.

Zumindest am unteren Ende der Prognose könne man bleiben, teilt Finanzvorstand Thomas Kusterer in Karlsruhe mit. „Wir konzentrieren unsere Kräfte im laufenden Geschäftsjahr darauf, trotz Corona-Krise auf stabilem Kurs zu bleiben“, sagt der Pforzheimer bei der Vorlage der Halbjahresbilanz.

Negativeffekt durch Wertpapier-Bewertung

Unter dem Strich haben die Badener mit 184,2 (Vergleichszeitraum 2019: 286,2) Millionen Euro zwar weniger verdient. Aber das liegt daran, dass die Wertpapiere des Konzerns neu bewertet werden mussten – die Achterbahnfahrt der Börsen ist gemeinhin bekannt.

Operativ, und hier kommt die EnBW-Kennzahl adjusted Ebitda ins Spiel, standen mit 1,59 Milliarden Euro aber 24,3 Prozent mehr in den Büchern. „Unsere Offshore-Windparks Hohe See und Albatros führen zu einer Verdoppelung der Ergebnisbeiträge bei den Erneuerbaren Energien“, spricht Kusterer einen gewichtigen Grund an. Erst zu Jahresbeginn hatten die Badener diese zwei weiteren großen Offshore-Windparks in Betrieb genommen.

Das adjusted Ebitda bei den Erneuerbaren stieg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 426 Millionen Euro. Das ist eine Verdoppelung gegenüber dem Vergleichszeitraum.

Früchte tragen auch zwei Zukäufe: das Telekommunikationsunternehmen Plusnet und das französische Wind- und Solarunternehmen Valeco. Sie waren im Vorjahreszeitraum noch nicht Teil der Konzernbilanz.

Mitarbeiterzahl der EnBW steigt um 5,3 Prozent

Die Karlsruher beschäftigen mittlerweile 23.685 Mitarbeiter. Das sind 5,3 Prozent mehr. An Umsatzerlösen kamen im ersten Halbjahr 9,73 Milliarden Euro zusammen – 2,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum.

Deutlich gesunken sind die Gesamtinvestitionen des Konzerns: von 1,55 Milliarden Euro auf 802 Millionen Euro. Das lag nach EnBW-Angaben vor allem am Kauf von Valeco und Plusnet. Diese Investitionen entfielen auf das erste Halbjahr 2019.

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