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Textildienstleister aus Ettlingen

Ettlinger Textildienstleister Bardusch setzt in der Pandemie auf sterile Kleidung

Kein Keim auf den Klamotten, kein Partikel auf den Textilien. Die Ettlinger Bardusch-Gruppe setzt in der Pandemie mehr denn je auf sogenannte Reinraumkleidung - Kleidung für die Pharma- und Elektronikindustrie. Und auch das Hygiene-Bewusstsein der Menschen eröffnet neue Chancen.

Bardusch-Mitarbeiterinnen
Der weiße Riese von der Alb: 420 Tonnen Wäsche bearbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ettlinger Bardusch-Gruppe täglich in Europa. Das Foto entstand vor der aktuellen Corona-Phase. Derzeit tragen die Mitarbeiterinnen Mundschutz. Foto: Andrea Fabry/PR

Saubermachen und waschen – dafür steht für viele die Bardusch-Gruppe. Doch die Ettlinger können weitaus mehr: Sie sorgen beispielsweise für keim- und partikelfreie Berufskleidung, damit einwandfrei Arzneimittel und Mikrochips hergestellt werden können. „Reinraumkleidung ist ein Zukunftsmarkt“, betont Bardusch-Geschäftsführer Oliver Kuck im BNN-Gespräch. Zuletzt hat das Familienunternehmen 2,7 Millionen Euro in ein Reinraumwerk in Mülheim-Kärlich bei Koblenz investiert. Es ist der sechste Betrieb, der die strengen Vorschriften erfüllt.

Bardusch konzentriert sich mittlerweile auf Europa

Bei Bardusch hat sich vieles verändert: Früher hatten die Ettlinger auch Werke in Brasilien und in Südafrika. Mittlerweile konzentrieren sie sich auf 28 Betriebe in Deutschland, Frankreich, Polen, Schweiz, Spanien und Ungarn. „Da haben wir noch gute Wachstumsmöglichkeiten“, sagt der für Finanzen zuständige Geschäftsführer Kuck.

Inzwischen steuern die Auslandsgesellschaften 36 Prozent zum Gesamtumsatz von zuletzt 330 Millionen Euro bei. Abgesehen von Frankreich, ein Corona-Effekt, hätten sie sich auch zuletzt gut entwickelt.

„Wir haben einen guten Länder-Branchen-Produktmix.“
Oliver Kuck, Bardusch-Geschäftsführer

Die komplette Bardusch-Gruppe liege 2020 bei den Umsatzerlösen leicht unter dem Vorjahr, sagt Kuck. „In Summe sind wir zufrieden.“ Bardusch arbeitet auch für Hotellerie und Gastronomie. Beide Branchen sind von Corona schwer betroffen, was die Ettlinger zu spüren bekommen. Auf der anderen Seite läuft es laut Kuck sehr gut mit Kunden aus der Lebensmittelindustrie. Die Geschäfte rund um Reinraumkleidung und Kliniken sowie Altersheime sind auf konstantem Niveau.

Menschen werden älter – Bardusch beliefert auch Altenheime und Kliniken

Bardusch fahre auf Sicht, sagt Kuck. Ungewiss sei, wie sich die zweite Corona-Welle weiter entwickelt und wie die Konjunktur im kommenden Jahr ausschaut, begründet er die Vorsicht. Für die Zeit nach der Pandemie zeigt sich der 53-jährige Manager aber grundsätzlich optimistisch: Die Anforderungen an Hygiene werden größer. Außerdem gibt es mehr alte Menschen – auch hier sieht Kuck Chancen für den Textildienstleister. Er spricht von „einem guten Länder-Branchen-Produktmix“ der Bardusch-Gruppe. Das reduziere Risiken. Wettbewerber, die sich beispielsweise nur auf Hotellerie und Gastronomie konzentriert haben, hätten es schwer. Kuck rechnet mit weiteren Aufkäufen in der Branche.

Solche schließt er auch für Bardusch nicht aus, auch wenn aktuell keine anstehen. „Wir schauen uns den Markt interessiert an.“

Fest stehe, dass Bardusch in der Textildienstleistung-Branche bleiben und sich nicht auf fremdes Terrain begeben wolle. „Zum Kern gehört auch, dass wir ein Familienunternehmen bleiben.“

Am Standort Ettlingen beschäftigt Bardusch – inklusive der Zentrale – 580 Mitarbeiter. Während des Shutdowns habe man, was elsässische Mitarbeiter im Ettlinger Betrieb betrifft, flexibel reagiert. Es habe bei Bardusch Ettlingen keinen Corona-Fall gegeben. „Wir waren und sind immer leistungs- und lieferfähig gewesen.“

Der Endverbraucher kennt Barduschs Schmutzfangmatten, benutzt die Handtuch- und Seifenspender der Ettlinger. Neuerdings stellen sie verstärkt Desinfektionsspender auf. Bardusch bietet beispielsweise aber ebenso Mietkleidung an, häufig mit dem einheitlichen Firmenemblem des jeweiligen Kunden. Täglich bearbeiten die Mitarbeiter etwa 420 Tonnen Wäsche. Zu den zahlreichen Bardusch-Kunden zählen renommierte Automobil- und Hotelkonzerne, aber auch Unternehmen und Institutionen wie L’Oréal, Pneuhage-Gruppe, Dr. Oetker, das KIT oder das Deutsche Rote Kreuz.

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