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In diesem Jahr digital

Fachmesse IT-Trans: Technikzentrale und TV-Studio sind im Karlsruher Konzerthaus aufgebaut

Der technische Aufwand ist enorm – und das Karlsruher Konzerthaus kaum wiederzuerkennen: Die Spielstätte ist das TV-Studio und die Technikzentrale der Fachmesse IT-Trans. Verfolgt wird sie in der ganzen Welt.

Hinter der Bühne ist die Technikzentrale der Fachmesse IT-Trans. Mit auf dem Bild (von links): Messe-Chefin Britta Wirtz, Jens Schürer von der Firma AVData und Moderator Markus Brock.
Vom Karlsruher Konzerthaus in die Welt: Hinter der Bühne ist die Technikzentrale der Fachmesse IT-Trans. Mit auf dem Bild (von links): Messe-Chefin Britta Wirtz, Jens Schürer von der Firma AVData und Moderator Markus Brock. Foto: Rake Hora

Normalerweise passen 1.000 Zuschauer ins Karlsruher Konzerthaus. Derzeit sind die Stühle leer. Aber vorne, auf der Bühne, ist Action: „5, 4, 3, 2, 1“, zählt der Regieassistent herunter. Dann ist Moderator Markus Brock auf Sendung. „Welcome, ladies and gentlemen, I hope you have enjoyed your coffee break“, spricht er vor laufender Kamera.

Von Karlsruhe aus bis nach Thailand und Chile

Die Kaffeepause ist also vorbei – und das hier ist auch kein normales Fernsehstudio. Brock moderiert die IT-Trans. Die internationale Konferenz und Fachmesse für intelligente Lösungen im öffentlichen Personennahverkehr. Das Konzerthaus ist noch bis Donnerstag Studio und Schaltzentrale für die (Fach-)Welt: Was von dort aus gesendet wird, empfangen knapp 2.000 Besucher in 60 Ländern – auch in Thailand, Chile und den USA. „Das ist wie Fernsehen, was wir hier machen“, sagt Brock. „So professionell wie hier ist das selten.“

Karlsruhes Messe-Chefin Britta Wirtz hört’s gerne. Die klassische IT-Trans sagte sie im März wegen Corona ab; zuletzt tüftelte ihr Team an einer Kombi-Messe – real und digital. Doch nach dem Teil-Lockdown musste nochmals umgeplant werden. „Die rein digitale Veranstaltungsvariante ist aktuell Mittel der Wahl“, sagt Wirtz.

Ihre Mitarbeiterin Verena Schneider hat ein Tablet in der Hand. Auf dem sieht sie Brock. Mit flinken Fingern tippt sie: Schon wählt sie einige der 250 Aussteller aus, die in ihren 28 Ländern – darunter Israel, Indien und Kanada – vorab ihre „Messestände“ aufgezeichnet haben und nun für die IT-Trans-Teilnehmer zu sehen sind.

Doch die Plattform der Berliner Firma Talque kann noch mehr: Wieder ein paar Fingertipps von Schneider, dann sieht sie auf dem Tablet, welche Aussteller und Besucher die gleichen fachlichen Interessen wie sie haben. Mit denen kann sie nun direkt Kontakt aufnehmen. Ein bisschen wie bei einer Online-Partnervermittlung.

30 Rechner in der Technikzentrale der IT-Trans

Wirtz ist mittlerweile ein paar Meter weiter. Sie öffnet eine blaue Metalltür: In zwei Kabinen sitzen Dolmetscher. Es ist ziemlich dunkel hinter der Bühne des Konzerthauses. Aber unzählige Monitore leuchten. Einige der 150 IT-Trans-Referenten sind darauf zu sehen, Grafiken, technische Details. Es ist leise, man hört das Rauschen der Lüftungen, die in den 30 Rechnern stecken. Sieben Mitarbeiter der Karlsruher Firma AVData sitzen gerade vor den Monitoren, viele tragen Kopfhörer.

Hinter der Konzerthaus-Bühne ist ihre Technikzentrale. „Please change your webcam“, fordert ein Techniker einen Referenten auf – er möge seine Webkamera wechseln. Schon ist er im Bild. Es sei nicht der erste Online-Kongress, den AVData technisch umsetze, sagt Jens Schührer. „Wir haben uns, als alle im Frühjahr im Lockdown waren, darauf vorbereitet, wenn es losgeht.“

Wirtz lobt ihr Team, sie sei froh, dass die IT Trans zumindest digital stattfinden kann. Denn die Branche habe gerade durch Corona viel zu besprechen. Nur zwei Beispiele: Wie kann per Videokamera die Maskenpflicht in Bus und Bahn kontrolliert werden? Wie vermeide ich durch intelligente Anzeigen Warteschlangen an den Haltestellen?

Live bleibt aber live für jeden Messe-Macher. Wirtz blickt daher in die Zukunft, auf die nächste Live-IT-Trans im Jahr 2022. Bereits die Hälfte der Stände sei gebucht. „Das persönliche Gespräch vor Ort ist trotz der vielen digitalen Möglichkeiten nicht vollständig zu ersetzen.“

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