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Ausbau von E-Fuel-Produktion

Konzerne investieren in Karlsruher Start-up: 20 Millionen für synthetische Kraftstoffe von Ineratec

Das Karlsruher Start-up Ineratec steht vor einem gewaltigen Sprung. Neue Geldgeber sind gefunden, um E-Fuels in großem Stil für Schiff- und Luftfahrt zu produzieren.

Bald mehr als nur ein Reagenzglas voll: Ineratec will seine synthetischen Kraftstoffe bald in größerem Maßstab produzieren.
Bald mehr als nur ein Reagenzglas voll: Ineratec will seine synthetischen Kraftstoffe bald in größerem Maßstab produzieren. Foto: Ineratec

Die einstige KIT-Ausgründung Ineratec hat neue Kapitalgeber. Ineratec berichtete am Donnerstag, neue und bestehende Investoren stellten dem Karlsruher Unternehmen 20 Millionen Euro Wachstumskapital zur Verfügung, um die Produktion von nachhaltigen E-Fuels auszubauen.

Über die jeweiligen Anteile machte Ineratec keine Angaben. Bei den neuen Kapitalgebern handelt es sich um internationale Schwergewichte: Die Safran S.A. mit Sitz in Paris, den Engie-Konzern, ebenfalls Paris, und die deutsche MPC.

Der Engie-Konzern ist ein Energie- und Dienstleistungsunternehmen mit 170.000 Beschäftigten in 70 Ländern. Die Gruppe mit einem Jahresumsatz von 55,8 Milliarden Euro ist an den Börsen von Paris und Brüssel notiert. Ihr Risikokapitalfonds ENGIE New Ventures (ENV) ist mit 180 Millionen Euro ausgestattet.

Der französische Technologiekonzern Safran mit Sitz in Paris ist in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie in der Rüstungstechnik aktiv. Mit 79.000 Beschäftigten erwirtschaftete das Unternehmen 2020 weltweit einen Gesamtumsatz von 16,5 Milliarden Euro. Safran ist vor allem an der Technik für neue Flugturbinenkraftstoffe interessiert.

CO2-neutrale Kraftstoffe für Schiff- und Luftfahrt

„Safran konzentriert sich auf diesen wichtigen Bereich, um die Luftfahrt bis 2050 kohlenstoffneutral zu machen.

Die Spitzentechnologien von Ineratec werden das technische Know-how stärken, das für die Entwicklung eines zertifizierten Prozesses für die Luftfahrt erforderlich ist“, sagte Eric Dalbiès, zuständig für Strategie, Technologie und Innovation bei Safran.

Die MPC (Münchmeyer Petersen & Co.) ist eine familiengeführte Unternehmensgruppe mit Tochtergesellschaften und Beteiligungen unter anderem in den Gebieten Schifffahrt, Schiffbau, sowie Industriedienstleistungen und Projektentwicklung vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien. Bisherige Investoren sind Extantia, Planet A, High-Tech Gründerfonds, FO Holding und das Karlsruher Institut für Technologie.

Ineratec sieht in dem Investment eine Chance: „Das ist ein enormer Schub für unser Unternehmen. Wir werden nachhaltige, bezahlbare E-Fuels und Materialien für alle bereitstellen“, so Geschäftsführer und Gründer Tim Böltken. Nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch in der Schiff- und Luftfahrt sowie der chemischen Industrie will Ineratec die Abkehr von fossilen Brennstoffen forcieren.

„Um diese Vision in die Wirklichkeit umzusetzen, müssen die Produktionskapazitäten für CO2-neutrale Kraftstoffe und Chemikalien schnell stärker ausgebaut werden“, schreibt das Karlsruher Unternehmen.

In diesem Jahr will es dazu mit dem Bau einer industriellen Pionieranlage in Frankfurt-Höchst beginnen. Aus bis zu 10.000 Tonnen CO2 und regenerativem Strom sollen jährlich bis zu 4,6 Millionen Liter E-Fuels hergestellt werden.

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