Als Wolfgang Grenke im Jahr 1978 sein Unternehmen gründete, konnten viele Laien mit dem Wort Leasing nichts anfangen – Unternehmer dachten dabei vor allem an eine Finanzierungsalternative, wenn sie Maschinen oder Autos benötigten und dafür keinen Kredit aufnehmen wollten.
Mit Masse zum Erfolg
Grenkes Besonderheit war, dass er nicht solch teure Leasinggegenstände anbot, sondern beispielsweise Drucker, Kopierer und Personalcomputer. In der Fachwelt spricht man von sogenannten Small-Ticket-Lösungen. Dabei macht es die Masse – und die Baden-Badener, die über viele Jahre als Grenkeleasing AG firmierten, wurden damit groß.
Beim Leasing stellt Grenke das Objekt – es kann sich dabei auch um Software handeln – dem Kunden zur Verfügung. Dafür bekommen die Baden-Badener eine Leasingrate als Vergütung, die der Kunde umgehend steuerlich geltend machen kann. Leasing verschafft dem Kunden also Liquiditätsspielräume und erhöht seine Planungssicherheit. Populär sind aktuell auch E-Bike-Leasingfinanzierungen. Auch diese bietet Grenke seinen kleinen und mittelständischen Kunden an.
Leasing ist nach wie vor das wichtigste Geschäftsfeld der heutigen Grenke AG, die in 33 Ländern tätig ist. Sie bietet aber seit vielen Jahren auch das Finanzierungsinstrument Factoring an. Auch hierfür ein Beispiel: Das Unternehmen X bekommt von einem Kunden für eine Dienstleistung oder ein verkauftes Produkt noch Geld. Unternehmen X will sich aber eine aufwendige Buchhaltung mit Forderungsmanagement sparen und sofort sein Geld haben. Es verkauft also die Forderung mit einem Abschlag an die Grenke AG. Das Unternehmen X stellt lediglich die Rechnung; den Rest erledigt Grenke.
Mietkauf ist ein Geschäftsmodell
Eine Finanzierungsvariante, die Grenke anbietet, ist der Mietkauf: Ein Unternehmen erwirbt ein Produkt – beispielsweise einen Computer – und tilgt den Kaufpreis nach und nach. Am Vertragsende ist das Gerät sein Eigentum.
Bleibt noch als weiteres größeres Geschäftsfeld die Grenke Bank. Im Jahr 2009 übernahmen die Baden-Badener das Privatbankhaus Hesse Newman & Co. AG und firmierten dieses in Grenke Bank um. Sie bietet Geschäftsgirokonten, Kreditkarten, Mikrokredite, Business-Kredite und Festgeldanlagen, um einige Beispiele zu nennen.
Die Grenke-Gruppe beschäftigt über 1.700 Mitarbeiter und ist an der Frankfurter Börse im MDAX gelistet.