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Award der Technologieregion Karlsruhe

Der Innovationspreis „Neo“ geht an die Pfinztaler Rosswag GmbH

Eisen glüht, kolossale Pressen bringen das schwere Metall in Form – das Schmieden hat etwas Archaisches. Doch das seit 1911 bestehende Familienunternehmen Rosswag aus Pfinztal zeigt, dass es auch Hightech-Metall-3D-Druck beherrscht. Dafür gab es den Innovationspreis „Neo 2021“.

Der Preis wurde neu gestaltet und im 3D-Druckverfahren bei der Karlsruher Majolika hergestellt. Dotiert ist der Innovationspreis mit 20.000 Euro.
So sieht der „Neo“ aus: Der Preis wurde neu gestaltet und im 3D-Druckverfahren bei der Karlsruher Majolika hergestellt. Dotiert ist der Innovationspreis mit 20.000 Euro. Foto: Rake Hora

Die Rosswag GmbH aus Pfinztal hat den diesjährigen „Neo“, den Innovationspreis der Technologieregion Karlsruhe, gewonnen.

Fünf Unternehmen waren in Karlsruhe in die Endausscheidung gekommen – dieses Mal ging es um erfolgreiche Beispiele für Transformation in Unternehmen.

Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Zudem gab es die völlig neu gestaltete „Neo“-Skulptur aus Porzellan, die im 3D-Druck-Verfahren in der Karlsruher Majolika-Manufaktur entstanden ist.

Auf 3D-Drucktechnik setzt auch der Preisträger – allerdings aus Metall. Die Division Rosswag Engineering stellt hochkomplexe Bauteile beispielsweise für Kraftwerks-, Auto-, Maschinenbau, Luftfahrt und Medizintechnik aus einem Guss her. Sie sind leichter, effizienter und robuster als klassisch produzierte Bauteile. Eine Besonderheit ist, dass Rosswag das Pulver für den 3D-Druck selbst herstellt.

Als zusätzliches Standbein wurde die Sparte 2014 gegründet – das Familienunternehmen Rosswag besteht seit 1911; es ist einer der weltweit führenden Anbieter von Freiform-Schmiedeprodukten.

Mastiaux: Preisträger mit Mut und Gespür für die Märkte

„Der diesjährige Preisträger ist ähnlich wie die EnBW seit über 100 Jahren in seinem Stammgeschäft tätig“, sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux in seiner Laudatio.

Die EnBW habe sich unter existenziellem Druck radikal wandeln müssen. Für ihn sei es umso beeindruckender, wenn Unternehmen wie die Rosswag GmbH eine solche Veränderung durchmachen, die nicht in Not sind.

Das Unternehmen habe Mut gezeigt, kräftig investiert und den Markt von der neuen Technologie überzeugt.

Die Rosswag GmbH zeige auch, „wie stark das Handwerk in der Region ist“, ergänzte Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der Technologieregion Karlsruhe GmbH.

Veränderung ist etwas, das man nicht einmal tut.
Frank Mastiaux, EnBW-Vorstandschef

Mastiaux erinnerte in seiner Laudatio auch ausführlich an den Umbau der EnBW. „Veränderung ist etwas, das man nicht einmal tut“, unterstrich der Top-Manager.

Die Verleihung fand innerhalb eines mehrstündigen Fachsymposiums zu dem Thema statt. Wegen der Pandemie war im Lichthof der Karlsruher BGV/Badische Versicherung-Gruppe kaum Publikum vor Ort. Die Veranstaltung wurde von dort, zeitweise mit technischen Schwierigkeiten, per Livestream übertragen.

Ausgeprägte Fehlerkultur gehört laut Experten zum Erfolg dazu

Bei einer Podiumsdiskussion wurde darauf eingegangen, wie eine Unternehmenstransformation gelingen könne. „Sie brauchen eine ausgeprägte Fehlerkultur“, unterstrich dabei Christian Dittrich, Sprecher von Siemens Karlsruhe.

Dies betonte auch René Ohlmann von der Addi-Data GmbH (Rheinmünster). Start-ups müssten mit etablierten Unternehmen zusammenarbeiten, so Claus Mayer vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium.

Manchmal helfe auch Bewegung: Beim Wandern auf dem Baden-Badener Panoramweg bekomme er den Kopf für neue Ideen frei, sagte Unternehmer Matthias Vickermann.

„Neo“-Nominierte aus Lemgo, Sinzheim, Baden-Baden und Karlsruhe

Nominiert für den „Neo“ waren auch das Fraunhofer IOSB-INA F&E aus Lemgo (für ihr Assistenzsystem „Xtend“), die Baden-Badener Hybrid-Airplane Technologies GmbH (Fluggerät „h-aero“), die Sinzheimer Rauch Landmaschinenfabrik GmbH (Düngerstreuer „Rauch Aero 32.1“) und die Karlsruher Yardeye GmbH (für ihr gleichnamiges Antikollisionssystem).

In seiner Rede ging Steffen Kinkel auf Hürden einer erfolgreichen Unternehmenstransformation ein. Die Teams, die diese vorantreiben, müssten „Rockstar-ähnliche Freiheiten genießen“, sagte der Professor an der Hochschule Karlsruhe.

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