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Erste Todesfälle

Bakterien in Wilke-Lebensmitteln: Diese Produkte sind vom Rückruf betroffen

Vom veganen Paprikaaufstrich bis zur Pizzasalami: Mehr als 1000 Produkte des Lebensmittelherstellers Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren stehen auf einer Rückrufe-Liste des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Das müssen Verbrauchen jetzt wissen.

Ikea-Restaurant
Produkte von Wilke in einem Ikea-Restaurant. Foto: Stephanie Pilick/dpa

Vom veganen Paprikaaufstrich bis zur Pizzasalami: Mehr als 1000 Produkte des Lebensmittelherstellers Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren stehen auf einer Rückrufe-Liste des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Der mittlerweile in die Insolvenz gerutschte Hersteller aus dem hessischen Twistetal musste seinen Betrieb einstellen, nachdem Listerien in Wilke-Wurst gefunden wurden. Die Bakterien können für immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein.

Das Ausmaß der Rückrufaktion ist bisher kaum abzusehen. Denn die hessische Firma hat ihre Würste, Schinken und Aufstriche in ganz Deutschland verkauft. Meistens nicht direkt an den Endverbraucher, sondern an Zwischenhändler, die Gastronomen, Kantinen und kleinere Einzelhändler beliefern. Einer von ihnen ist Kai Peter Aldinger aus Pforzheim:

Seit Tagen machen wir nichts anderes, als den Rückruf zu bearbeiten.

Wer seine davon betroffenen Kunden sind, verrät er allerdings nicht.

Immer noch Produkte im Verkauf

Auch die Kontrollbehörden beschäftigt der Wurstskandal sehr. „Die zuständigen Stellen in der Lebensmittelüberwachung sind intensiv damit beschäftigt, den Rückruf des Herstellers zu überwachen und die weiteren Vertriebswege zu ermitteln“, heißt es aus dem baden-württembergischen Verbraucherschutzministerium. So wie in anderen Bundesländern auch seien nach jetzigem Stand „sehr viele Betriebsstätten“ mit Wilke-Produkten beliefert worden. Das Augenmerk der Behörden liege nun darauf, sicherzustellen, dass alle vom Rückruf betroffenen Produkte aus dem Verkauf genommen werden, so der Ministeriumssprecher.

Großmärkte in der Region betroffen

Auch der Großhändler Metro hatte Wilke-Produkte im Sortiment. In der Region ist der Konzern mit zwei Großmärkten in Karlsruhe sowie zwei weiteren in Baden-Baden und Bruchsal vertreten. Nach dem Listerien-Fund hat er den Verkauf sämtlicher Waren dieses Lieferanten gestoppt. „Kunden, die in den vergangenen Monaten Artikel von Wilke bei Metro gekauft haben, werden aktuell telefonisch und per E-Mail informiert“, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Betroffen seien neben sämtlichen Marken der Firma Wilke auch Artikel, die unter einem anderen Namen als Metro-Eigenmarken verkauft werden ( alle betroffenen Produkte als PDF ):

  • Metro Chef
  • Haus am Eichfeld
  • Service Bund „Servisa“
  • CASA
  • Pickosta
  • Sander Gourmet
  • Rohloff Manufaktur
  • Schnittpunkt
  • Korbach
  • ARO
  • Findt
  • Domino
  • Wilke

Verpackte Wurst- und Fleischwaren lassen sich anhand eines ovalen Kennzeichens zuordnen. Der Aufdruck „DE EV 2103 EG“ bedeutet, dass sie von Wilke Waldecker hergestellt wurden. Auch wenn ein anderer Markenname auf der Packung prangt.

Kritik von Foodwatch

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wirft den zuständigen Kontrollbehörden in Hessen vor, die Öffentlichkeit zu spät und nur unvollständig informiert zu haben. Die nun veröffentlichte Liste der betroffenen Produkte reiche nicht aus, kritisiert Foodwatch. Denn es fehlten Angaben zu den Verkaufsstellen. „Das ist für Verbraucher aber besonders wichtig, da die Produkte ja gerade auch als lose Ware an Theken abgegeben oder von Caterern und Kantinen ausgegeben wurden“, sagt Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker. Spätestens am 26. August hätte den Behörden eine Lieferliste der Firma Wilke vorgelegen. Weshalb nun noch immer keine klaren Angaben gemacht werden könnten, sei unverständlich.

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