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Umfrage der IHK Karlsruhe

Schlechte Zeiten: Ukraine-Krieg trifft Unternehmen zwischen Bruchsal und Bühl

Gäbe es den Ukraine-Krieg nicht, dann hätten sich Energiepreise und Lieferschwierigkeiten nicht derart verschärft. Das wissen die Unternehmen zwischen Bruchsal und Bühl. Die Umfrage der IHK Karlsruhe zeigt: Eine Branche leidet aktuell weniger.

Hat die Unternehmen zwischen Bruchsal und Bühl unter ihrem Dach: Die IHK Karlsruhe berichtet nach ihrer Konjunkturumfrage, dass die Betriebe schwere Zeiten erwarten.
Die IHK Karlsruhe berichtet nach ihrer Konjunkturumfrage, dass die Betriebe schwere Zeiten erwarten. Foto: IHK Karlsruhe

Kriegszeiten in Europa – schlechte Zeiten für die Wirtschaft in der Region. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen zwischen Bruchsal und Bühl sind regelrecht abgestürzt. Sie liegen erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder im negativen Bereich. Das teilt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe nach ihrer Befragung mit.

Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate ist der Anteil der Skeptiker um 15 Prozentpunkte auf 25 Prozent nach oben geschossen. Parallel ging der Anteil der Optimisten von 33 Prozent auf 23 Prozent nach unten. Der Rest rechnet mit einem konstanten Geschäftsverlauf. Laut IHK kalkuliert vor allem die Bauwirtschaft mit einer deutlich schlechteren Situation.

„Nach zwei Jahren Corona-Pandemie kommt durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine eine neue Belastung hinzu, die Wirtschaft und Verbraucher gleichermaßen trifft“, sagt IHK-Präsident Wolfgang Grenke.

Unternehmen zwischen Bühl und Bruchsal schätzen Lage noch positiv ein

Die Faktoren, die viele Unternehmerinnen und Unternehmer in eine düstere Zukunft blicken lassen, sind bekannt: kriegsbedingte Sanktionen der EU, explosionsartig gestiegene Energie- und Rohstoffpreise, eine als unsicher empfundene Energieversorgung, Material- und Lieferschwierigkeiten, Fachkräftemangel.

Trotz dieser wirtschaftlichen Gemengelage schätzen die befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage noch als positiv ein. 48 Prozent der befragten Unternehmen sprechen von gut laufenden Geschäften – zum Jahresbeginn waren es aber 51 Prozent.

Weitere 41 Prozent sind immerhin derzeit noch zufrieden. Die Zahl der Unternehmen und Manager, die mit Blick aufs Unternehmen unglücklich sind, stagniert bei elf Prozent.

Hoteliers und Gastronomen in Karlsruhe, Bühl und Bruchsal sind besser gestimmt

Das stellt den Branchendurchschnitt dar. In Handel und Bauindustrie wird auffallend häufiger geklagt als zu Jahresbeginn.

Seltener ist dies der Fall hingegen bei Hoteliers und Gastronomen – hier dürften sich die Corona-Lockerungen bemerkbar machen.

Die IHK packt bei ihrer Auswertung auch die beiden Komponenten – aktuelle Geschäftelage und künftige Geschäftserwartungen – zusammen. Sie kommt so bei ihrem Konjunkturklimaindex auf den Wert von 116 Punkten.

Zum Vergleich: Zu Beginn des Jahres standen die Unternehmen im Branchendurchschnitt mit 132 Zählern noch deutlich besser da.

Umfrage der IHK Karlsruhe: 15 Prozent der Betriebe wollen Stellen streichen

Was hat all dies für Konsequenzen? Immerhin wollen 22 Prozent der Betriebe ihren Personalbestand in den kommenden zwölf Monaten noch aufstocken – 15 Prozent planen, Stellen abzubauen.

Mehr investieren möchten 28 Prozent der Betriebe – 15 Prozent wollen ihr Budget reduzieren, zwölf Prozent gar komplett auf Investitionen verzichten.

Wer noch Geld in die Hand nimmt, plant vor allem Ersatzbeschaffungen, etwa von in die Jahre gekommenen Maschinen, oder für die Digitalisierung.

Kriegszeiten sind unsichere Zeiten – diese prägen das unternehmerische Denken: 26 Prozent wollen ihre bisherigen Expansionspläne nun überdenken. Drei von zehn Betrieben denken über weitere Rationalisierungsmaßnahmen nach.

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