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Rat einer Expertin

Stromsparen im eigenen Haushalt: Kleine Tipps mit großer Wirkung

Stromsparen gewinnt in Zeiten hoher Preise wieder an Bedeutung. 100 bis 120 Euro kann im Schnitt pro Jahr sparen, wer den Rat der Verbraucherschützer beherzigt.

Ein Wechselstromzähler zeigt den aktuellen Zählerstand in Kilowattstunden in einem Haushalt an.
Wenn der Zähler rattert, wird es teuer. Die steigenden Strompreise sorgen für Mehrausgaben bei Verbrauchern. Da kann es sich lohnen, auf die Stromfresser im Haushalt zu schauen. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Wie bringen Sie Ihr Nudelwasser zum Kochen? Mit kaltem Wasser im Topf ohne Deckel? Und wie viele elektronische Geräte stehen bei Ihnen im Wohnzimmer auf Stand-by?

Wer einmal seinen Blick fürs Stromsparen geschärft hat, der wird nicht mehr auf den Topfdeckel und die abschaltbare Steckerleiste für TV und Co verzichten wollen. Und beim Nudelwasser nach Möglichkeit auch erst den Wasserkocher nehmen.

Denn es sind viele kleine Dinge wie diese, die sich auf der Rechnung summieren, die in diesem Jahr angesichts der steigenden Strompreise noch weniger Freude als gewöhnlich auslösen dürfte.

Tipps der Expertin: So spart man Strom im Haushalt – insbesondere in Karlsruhe

Michaela Wingerter kennt eine Menge dieser Tricks und Tipps. Sie macht in Karlsruher Haushalten Stromchecks vor allem bei einkommensschwachen Haushalten, die jede Preiserhöhung noch viel deutlicher spüren.

Die Mitarbeiterin der Energie- und Klimaschutzagentur schaut sich erst die Stromrechnung und dann die Wohnung an, verteilt Strommessgeräte. Und stößt schließlich immer wieder auf die drei gleichen „dicken Brocken“: Kühl- und Gefrierschränke, Wäschetrockner und Wasserboiler.

Die Ablagerungen führen dazu, dass es länger dauert, bis sich das Wasser in den Boilern erwärmt.
Michaela Wingerter, Energie- und Klimaschutzagentur

„In Karlsruhe haben wir sehr kalkhaltiges Wasser. Die Ablagerungen führen dann dazu, dass es länger dauert, bis sich das Wasser in den Boilern erwärmt“, berichtet sie. Entkalken lautet das Gebot der Stunde. Für Durchlauferhitzer, die rund um die Uhr das Wasser auf 60 Grad heizen, empfiehlt sie Zeitschaltuhren.

Kühlschrank und Trockner als Stromfresser – worauf man hier achten kann

Alte Kühl- und Gefrierschränke bringen locker im Schnitt 400 bis 600 Kilowattstunden mehr pro Jahr auf den Zähler, in einem Fall hat Wingerter sogar 1.000 kWh zu viel entdeckt. Macht bei rund 32 Cent immerhin 320 Euro im Jahr aus. Ein neuer Kühlschrank rechnet sich da schnell. Wingerter hilft auch beim Tausch der Geräte bei denen, die das Geld dafür nicht flüssig haben.

Bringt Ideen und Geräte zum Stromsparen mit: Michaela Wingerter von der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur.
Bringt Ideen und Geräte zum Stromsparen mit: Michaela Wingerter von der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur. Foto: KEK

Und noch ein geldwerter Tipp von ihr: Den Kühlschrank wegen der Wärmeabstrahlung nicht zu eng an die Wand stellen, auch nicht neben das Fenster mit viel Sonneneinstrahlung. Und was die wenigsten wissen: Wenn er innen zu leer ist, frisst er auch mehr Strom. Besser ist es dann, das Gerät mit ein paar leeren Petflaschen aufzufüllen. Acht Grad reichen übrigens völlig – jedes Grad mehr bringt sechs Prozent Ersparnis beim Verbrauch.

Auch die intensive Nutzung eines Wäschetrockners kann zu mehreren hundert Euro Mehrausgaben im Jahr führen. Hier rät Wingerter, nach Möglichkeit ganz darauf zu verzichten. Spül- und Waschmaschine immer vollmachen und öfter mal die niedrigen Temperaturen wählen, auch das macht einiges aus. Auf rund hundert Euro Ersparnis kommen die Haushalte nach ihrem Besuch.

Ein Energieberater hilft dabei, im eigenen Haushalt Strom zu sparen

Den eigenen Haushalt mal kostenlos vom Energieberater unter die Lupe nehmen zu lassen – die Nachfrage nach sogenannten Basis-Checks ist derzeit so groß, dass die Verbraucherzentrale nicht mehr hinterherkommt und auf ihre Beratung in der Geschäftsstelle verweist.

Ich denke, dass die Anfragen weiter zunehmen.
Monika Wilkens, KEK-Projektleiterin

Dabei hat KEK-Projektleiterin Monika Wilkens, die die Checks für die Verbraucherzentrale organisiert, das Personal schon um zehn Beschäftigte aufgestockt, fünf von ihnen werden in die Energieberatung gehen. Und doch reicht das nicht. „Ich denke, dass die Anfragen weiter zunehmen und wir längerfristig von einem Stau bei den Energiechecks ausgehen müssen“, lautet ihre Einschätzung.

Auch Wilkens geht selbst zur Beratung in die Haushalte und erinnert sich etwa an eine Frau, die im Jahr 6.000 Kilowattstunden auf der Stromrechnung hatte – mehr als ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen. Hier stellte sich der Fernseher, der auch als Radio genutzt wurde, als Stromfresser heraus.

Und die vielen Halogen-Lampen. Eine LED-Lampe verbraucht nur ein Zehntel einer Halogen-Leuchte. Die Hälfte der Stromkosten konnte Wilkens mit ihren Tipps in diesem Fall einsparen helfen. Wieder ein Haushalt mehr, in dem der Topf nicht mehr auf dem Deckel fehlt.

Service

Die KEK berät Karlsruher Haushalte in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg:

https://www.verbraucherzentrale-bawue.de

https://www.kek-karlsruhe.de

Die KEK führt in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband, der Stadt Karlsruhe und dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e.V. auch die Stromspar-Checks für einkommensschwache Haushalte durch.

Die Regionalen Kompetenzstellen Netzwerk Energieeffizienz (KEFF) fungieren als unabhängiger Ansprechpartner für kleine und mittlere Unternehmen bei Energiesparmaßnahmen: https://keff-bw.de



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