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Teuerungsrate

Trotz Inflation: Aussteller der Karlsruher offerta spüren keine Kaufzurückhaltung

Die Teuerungsrate lag zuletzt bei 10,4 Prozent – das ist auch ein Thema auf der aktuellen offerta. Doch verkauft wird auf der Messe offenbar dennoch gut – sogar Autos.

Gegessen wird immer: Die hohen Inflationsraten sind auf der offerta zwar ein Thema, viele Aussteller spüren nach eigenen Angaben aber keine Kaufzurückhaltung.
Die hohen Inflationsraten sind auf der offerta zwar ein Thema, viele Aussteller spüren nach eigenen Angaben aber keine Kaufzurückhaltung. Foto: Rake Hora

Die Inflation ist Thema auf der offerta. Aber die Aussteller spüren deshalb bislang keine große Kaufzurückhaltung. Dieses – nicht repräsentative – Stimmungsbild ergibt sich nach einer Recherche dieser Redaktion.

Beispiel: Imbiss. Gegessen wird immer, auch bei einer Inflationsrate von zuletzt 10,4 Prozent, sollte man meinen. Nur: Geben die Besucherinnen und Besucher dafür nach wie vor so viel Geld wie früher auf der offerta aus? „Schon“, meint Michael Koffler.

Der Karlsruher Gastronom ist seit 35 Jahren auf der Verbraucherausstellung. „Bislang hat noch keiner etwas gesagt über die Preise“, bilanziert er nach den ersten Messetagen – und ist zufrieden mit dem Geschäft an „Kofflers Schänke“.

Er sei aber unsicher über das Konsumverhalten gewesen, räumt er ein. Daher habe er die Preise an seinem Stand um fünf bis zehn Prozent erhöht. „Was zu wenig ist“, verweist er auf gestiegene Personal- und Lebensmittelkosten. Immerhin sind seine Bierbänke, vor allem zur Mittagszeit, nun gut belegt.

Verkäuferin profitiert von Energiespar-Diskussion

Karin Wagner verkauft Heizkörper-Reinigungsbürsten der Firma Schwarz-Technik. „Momentaner Stand ist: ungefähr wie immer – auch im Vergleich zu vor Corona“, beschreibt sie das Kaufverhalten auf der Verbraucherausstellung.

Diese Stabilität könne aber auch an der aktuellen Energie-Debatte liegen, sagt sie. Denn die Hälfte der Kundschaft komme bereits mit dem Wissen an ihren Stand, dass man mit staubfreien Heizkörpern Energie spare. Mit Blick auf die hohen Preise für Gas, Öl & Co seien viele sensibilisiert und kauften daher die Reinigungsbürsten ein.

Während das Thema Inflation allgegenwärtiger Gesprächsstoff auf der offerta ist, will nicht jeder dazu mit seiner Meinung namentlich zitiert werden: „Es ist ein bisschen reduzierter als sonst“, sagt ein Weinhändler zum Kaufverhalten. Von zehn Kundengesprächen bei einem Gläschen Wein gehe es bei zwei Gesprächen über die befürchteten hohen Energiekosten.

„Man guckt schon mehr auf den Preis“, gibt ein Besucher zu Protokoll, der mit seiner Großfamilie aus Remchingen gekommen ist. Die offerta sei dennoch ein Tagesausflug wert. „Wir sind ja nicht verpflichtet, dort etwas zu kaufen.“

Zwei Karlsruherinnen, die ebenfalls nicht namentlich zitiert werden wollen, sind Stammgäste. „Wir kommen jedes Mal auf die offerta, weil es Tradition ist“, sagt die eine. „Aber ich schaue schon mehr auf den Preis.“

Die Karlsruherin Gabriele Rupp besucht mit ihrer Schwester Iris Scheibenpflug (Sersheim) alljährlich die offerta. „Man guckt mehr aufs Geld, aber das gilt allgemein“, sagt Rupp. „Aber ich kaufe trotzdem ein, wenn ich etwas brauche“, ergänzt ihre Schwester. „Man sucht ja auch bewusst Dinge auf der offerta – die man dieses Mal nicht alle findet.“

Wer ein eingefleischter KSC’ler ist, gibt das Geld aus.
Sabrina Lichtenwalter, Ausstellerin

Den Stand für Anhänger des Karlsruher SC gibt es wie gehabt auf der Verbraucherschau – und dort laufen die Geschäfte mit Fanartikeln offenbar gut.

„Wir können uns nicht beklagen“, sagt Ausstellerin Sabrina Lichtenwalter. „Es ist halt der KSC. Wer ein eingefleischter KSC’ler ist, gibt das Geld aus.“ Der Renner seien die neuen Jacken und, wie auch sonst, die Trikots.

Auch Autos werden nach wie vor auf der offerta verkauft

Selbst Autos werden nach wie vor direkt auf der Verbraucherausstellung gekauft. Es gebe eine Kundenklientel, die komme extra wegen eines Autokaufs auf die offerta – der Sonderangebote wegen.

Der Absatz laufe wie vor Corona, sagt Nico Krieger, Aussteller des Karlsruher Autohauses Brenk. Zwar klagten viele Kundinnen und Kunden über die hohe Inflation. „Wenn der Bedarf da ist, wird dennoch gekauft“, stellt Krieger fest.

Sein Kollege Patrick Beck sagt, ein Grund fürs gute Geschäft auf der offerta sei auch, dass man genügend Fahrzeuge im Sortiment habe und gleich liefern könne.

Die Karlsruher offerta in Bildern:

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