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Einzelhandel

Verdi: Mehrtägige Streiks bei Amazon gestartet

Nach dem Tag der Arbeit gibt es wieder Streiks beim Versandhändler Amazon. Neben höheren Löhnen fordern die Beschäftigten einen besseren Schutz ihrer persönlichen Daten.

Ein Verdi-Banner mit der Aufschrift: „Wir streiken“ (Archivbild).
Ein Verdi-Banner mit der Aufschrift: „Wir streiken“ (Archivbild). Foto: Guido Kirchner/dpa

Die Gewerkschaft Verdi hat an sieben deutschen Standorten des Versandhändlers Amazon mehrtägige Streiks gestartet. Beschäftigte legten den Angaben zufolge in den beiden Verteilzentren in Bad Hersfeld, in Koblenz, Leipzig, Rheinberg, Graben und Werne die Arbeit nieder.

Auch am Dienstag soll dort für besseren Datenschutz und höhere Bezahlung gestreikt werden, wie ein Verdi-Sprecher in Berlin erklärte. Die Aktionen laufen danach an den Standorten noch unterschiedlich lange weiter.

Amazon erwartet keine Auswirkungen

Eine Gesamtbilanz könne man erst am Ende der Streikwelle ziehen, meinte der Verdi-Vertreter. Man rechne mit rund 2500 Teilnehmern und Störungen in den Betriebsabläufen. Amazon erwartet hingegen nach eigenen Angaben keine Auswirkungen auf die Kunden. Der Händler betreibt bundesweit 17 Verteilzentren und kann zudem Warenströme in das benachbarte Ausland verlagern.

Bereits seit 2013 versucht Verdi mit einem Arbeitskampf, das US-Unternehmen zur Anerkennung des Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel zu zwingen. Amazon beharrt hingegen darauf, die Beschäftigten als Logistiker zu bezahlen. Man glaube an eine Kombination aus fairem Lohn und attraktiven Zusatzleistungen, erklärte ein Sprecher. „Alle Mitarbeiter in der Logistik verdienten bei Amazon ab zwölf Euro brutto aufwärts pro Stunde plus Extras. Nach 12 und 24 Monaten erhöht sich der Lohn automatisch.“

Auskunft über Speicherung von Daten gefordert

Die Beschäftigten verlangen laut Verdi zusätzlich Auskunft über möglicherweise vom Unternehmen gespeicherte persönliche Daten. „Wir wissen, dass das Unternehmen seine Angestellten ausspioniert hat. Die Beschäftigten haben ein Recht darauf zu wissen, ob Amazon Video- und Audioaufnahmen, Informationen aus den sozialen Netzwerken, über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft oder andere personenbezogene Daten sammelt und damit die EU-Datenschutzgesetze verletzt“, sagte die Generalsekretärin der Internationalen Dienstleistungsgewerkschaft UNI Global Union, Christy Hoffman.

Ein Unternehmenssprecher wies die Vorwürfe als falsch zurück. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten schon vor Einführung der Datenschutz-Grundverordnung entsprechende Auskünfte einholen können. Amazon habe auch all diese Anfragen beantwortet.

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