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Nachfolger von Gerd Lutz

Walter Bantleon wird neuer Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Karlsruhe

Er ist ein Eigengewächs und hat in einem mehrstufigen Auswahlverfahren fast 60 Mitbewerber aus ganz Deutschland hinter sich gelassen: Jetzt wählte die Vollversammlung der Handwerkskammer Karlsruhe den 44-jährigen Juristen Walter Bantleon zum neuen Hauptgeschäftsführer.

Walter Bantleon (Mitte) wird Nachfolger des langjährigen Hauptgeschäftsführers der Handwerkskammer Karlsruhe, Gerd Lutz. Rechts im Bild Präsident Joachim Wohlfeil.
Nach der Wahl in Baden-Baden: Walter Bantleon (Mitte) wird Nachfolger des langjährigen Hauptgeschäftsführers der Handwerkskammer Karlsruhe, Gerd Lutz. Rechts im Bild Präsident Joachim Wohlfeil. Um in der Pandemie Abstände wahren zu können, tagte die Vollversammlung der Handwerkskammer im Kongresshaus Baden-Baden. Foto: Rake Hora

Es gab fast 60 Bewerbungen aus ganz Deutschland – nach einem mehrstufigen Auswahlprozess überzeugte Walter Bantleon in Baden-Baden die Vollversammlung der Handwerkskammer Karlsruhe. Deren Mitglieder wählten am Dienstag den Juristen zum neuen Hauptgeschäftsführer – einstimmig. Er wird Nachfolger des Handwerkskammer-Urgesteins Gerd Lutz, der Anfang 2022 in den Ruhestand geht.

„Ich sehe die Handwerkskammer Karlsruhe in vielen Belangen als Vorreiter“, sagte Bantleon in seiner Vorstellungsrede vor dem sogenannten Parlament des Handwerks, das wegen der Corona-Pandemie im Kongresshaus der Kurstadt tagte. Der 44-Jährige kennt die Kammer aus dem Effeff: Er arbeitet seit 15 Jahren bei ihr, ist bislang Leiter des Bereichs „Recht und Handwerksrolle“. Bantleon versprach, sich ebenfalls um die Megathemen Unternehmensnachfolge und Fachkräftesicherung zu kümmern. Er werde nicht nur die Betriebe in Karlsruhe und Baden-Baden im Blick haben, sondern „auch in Pforzheim, Calw und in Nagold“.

Das Studium mit Job in Stuckateurbetrieb finanziert

Der zweifache Familienvater und passionierte Marathonläufer lebt in Stutensee-Blankenloch. Aufgewachsen ist er in der Nähe von Geislingen an der Steige. Der Großvater hatte eine Bäckerei. Um das Jurastudium in Tübingen und in der französischsprachigen Schweiz zu finanzieren, jobbte Bantleon bei einem Stuckateurbetrieb. „Unsere Wirtschaft und Gesellschaft ist ohne Handwerk nicht vorstellbar. Die einen reden, das Handwerk macht“, warb er für seine Wahl. Auch der Neubau einer Bildungsakademie sei ihm wichtig.

Das Land sowie die Städte Rheinstetten, Bretten und Bruchsal bieten laut Handwerkskammerpräsident Joachim Wohlfeil dafür Grundstücke an: „Unsere Vorstellung wäre Rheinstetten, wenn Karlsruhe nichts hat.“

Lutz macht bei Bildungsakademie Tempo

Hauptgeschäftsführer Lutz sagte den BNN, er rechne letztlich mit Baukosten von 70 Millionen Euro für die Bildungsakademie, wobei man auf die finanzielle Beteiligung des Landes und Bundes setze. „Wenn alles optimal läuft, könnten wir 2022 mit dem Bau starten.“

Nach Angaben des Hauptgeschäftsführers hat die Kammer 19.688 Betriebe – ein Höchstwert in den vergangenen zehn Jahren – in ihrem Bezirk. Dieser umfasst die Landkreise Calw, Enzkreis, Karlsruhe, Rastatt sowie die Städte Baden-Baden, Karlsruhe und Pforzheim. Auf die Zahl der Betriebe habe die Corona-Krise bislang keine Auswirkung. Die Zahl der neuen Lehrlinge liegt mit 2.483 leicht unter dem Vorjahreswert von 2.592.

Wohlfeil: Unterstützung quasi rund um die Uhr

Wohlfeil wies auf die Unterstützung der Kammer während der Pandemie hin. „Im Frühjahr, um die erste Not abzufedern, haben die Mitarbeiter der Handwerkskammer 11.000 Anträge zur Liquiditätshilfe bearbeitet, sozusagen rund um die Uhr“, nannte er ein Beispiel. Bei einigen Hilfsprogrammen hake es immer noch; die bürokratischen Hürden müssten beseitigt werden. Er appellierte an die Politik, auf Haushaltssperren zu verzichten.

Für das kommende Jahr plant die Kammer übrigens mit einem Haushaltsvolumen von 22 Millionen Euro.

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